WIZZAIR: Neue Expansionspläne

Als der ehemalige MALEV CEO Jozef Varadi im Juli 2003 die Billigfluglinie WIZZAIR mit Firmensitz in London gründete, konnte man noch nicht vermuten, welche rasche Expansion das Unternehmen innerhalb weniger Jahre hinlegen würde. Seit der Gründung vor 14 Jahren, verzeichnete WIZZAIR einen durchschnittlichen Passagierzuwachs von 24% pro Jahr. Inzwischen zählt die Fluglinie zum drittgrößten Low Cost Anbieter in Europa und zur schnellst wachsenden Airline in Zentral und Osteuropa. Wovon andere bislang nur träumen, gelingt Wizzair schon seit Jahren. Die Fluglinie ist trotz seiner Turboexpansion höchst profitabel und erwirtschaftet eine unglaublich hohe Rendite (3Q 2017/ € 14,6 Mio).

Im vergangen Jahr beförderte man bereits mehr als 28,2 Mio. Passagiere auf 600 Routen zu 145 Destinationen. Die Flotte von Wizzair besteht bislang aus 89 Flugzeugen der Marke A320/321 Familie mit einem Durchschnittsalter von nur 4,6 Jahren. Um die Expansion in Europa weiter voran treiben zu können, stehen in den Auftragsbüchern des Flugzeugproduzenten Airbus, 256 offene Wizzair Flugzeugbestellungen der Typen A320/321 neo. Die Belegschaft der Fluglinie stieg seit seiner Gründung auf mehr als 3500 Mitarbeiter an, diese arbeiten auf 28 Basen in 16 Ländern und egal wohin die Fluglinie ihre Fühler ausstreckt, der Markt reagiert äußerst positiv auf das neu geschaffene Angebot.

Bislang flog Wizzair ab dem nahen Bratislava bzw. ab der ungarischen Hauptstadt Budapest. Bis auf einen geringen ethnischen Verkehr via Bratislava, wurden österreichische Passagiere in der Vergangenheit damit nur kaum angesprochen. Mit dem Zusammenbruch der airberlin Gruppe und damit verbunden dem frei werden von nicht bedienten Strecken gegen Ende des Jahres 2017, änderte sich die Orientierung der Fluglinie.

Der Flughafen Wien gab Anfang des Jahres bekannt, dass Wizzair neu am Flughafen Wien begrüßt werden kann und einige Strecken der airberlin Gruppe übernehmen werde.  Bis Ende des Jahres 2018 sollten insgesamt 17 Destinationen anfliegen werden und dazu drei Wizzair Airbus 320/321 am Flughafen Wien eine Heimat finden. Nach Angaben von Wizzair sollten am neuen Standort 120 neue Jobs innerhalb des ersten Jahres geschaffen werden und eine Summe von insgesamt USD 331 Mio. investiert werden.

VIE Vorstand Mag. Julian Jäger lobte schon damals die schnelle Entscheidungsfindung der Fluglinie, denn innerhalb kürzester Zeit wurde zwischen den Weihnachtsfeiertagen ein umfangreiches Wizzair Expansionsprogramm am Flughafen Wien unter Dach und Fach gebracht.

Kaum waren die ersten Jubelmeldungen über den zu erwarteten Passagierzuwachs durch die neue Fluglinie am Flughafen Wien verflogen, lud Wizzair  CCO George Michalopoulos Anfang März zu einer neuerlichen Pressekonferenz. Schon im Vorfeld war bekannt geworden, dass der Low Coster seine Aktivitäten am Flughafen Wien weiter ausbauen würde.  Zusätzlich zu den bereits geplanten drei Flugzeugen im Jahr 2018, gab Wizzair bekannt, dass bis März 2019 die Basis in Wien mit zwei weiteren Airbus A321 ausgebaut werden würde. Dadurch erhöht sich die angebotene Sitzplatzanzahl auf über zwei Millionen im Jahr 2019.

Mit der Erhöhung der Flugzeuge, die in Wien ihre Heimat finden werden, steigt auch das Angebot des Streckennetzes. So werden die Destinationen CATANIA, KHARKIV, LISSABON, MADRID, MALMÖ, MAILAND-MALPENSA, NIZZA, REYKJAVIK und STOCKHOLM-SKAVSTA, zu den bisher 17 angekündigten Destinationen im kommenden Jahr hinzukommen. Mit der Erhöhung des Angebotes wird auch die Zahl der österreichischen Mitarbeiter auf mehr als 200 bis März 2019 ansteigen. 

Kein Wunder also dass sich die beiden Flughafen Wien Vorstände Mag. Julian Jäger und Dr. Günther Ofner entspannt wie noch nie zeigen. Sollten die Prognosen halten, wird nicht nur Wizzair seine jährlichen Passagierzuwächse von 24% halten können, sondern der Flughafen Wien sich über ein Passagierplus von mehr als 5% freuen dürfen!

Martin Dichler