Embraer als Fokker Ersatz

apn1522a

Auf einer Pressekonferenz präsentierte heute Austrian Vorstand Jaan Albrecht und sein Finanzvorstand Heinz Lachinger die aktuellsten Bilanzzahlen. So konnte das Unternehmen ein operatives Ergebnis von +10 Millionen Euro einfliegen (2013: 25 Millionen). „Zehn schwer verdiente Millionen“, wie Heinz Lachinger gegenüber den Medienvertreter zum Ausdruck brachte. Dabei sei man stolz bei Austrian Airlines, dass es gelungen ist bei den Kosten die Benchmark in der LH Gruppe zu werden. Man könne nach Aussagen von Jaan Albrecht flexibler als die anderen Fluglinien im Verbund auf die Veränderungen des Marktes reagieren und preiswerter operieren. Besonders ist dabei zu erwähnen, dass es gerade im normalerweise Umsatzschwachen vierten Quartal 2014 gelungen ist, ein positives Ergebnis von 17 Millionen Euro zu erzielen. Bei weniger Flügen (-6%) konnte zusätzlich eine hohe Auslastung, sowie eine gute Kundenzufriedenheit erzielt werden. Jaan Albrecht freute sich sichtlich über die anhaltend guten Ergebnisse seines Unternehmens und würde sich freuen, auch weiterhin im Unternehmen tätig zu sein (sein Vertrag läuft Ende 2015 aus).

Gleichzeitig mit der Präsentation der aktuellen Bilanz wurde auch  die bereits lange erwartende Entscheidung für die Fokker Ablöse nun offiziell bestätigt!

17 Stück Embraer 195 ersetzen 21 Fokker 70/100

apn1522b

So startet Austrian Airlines noch heuer und damit früher als geplant mit der Erneuerung ihrer Mittelstreckenflotte. Das hat der Lufthansa Konzernvorstand entschieden: Noch in diesem Jahr soll vorbehaltlich der Entscheidungen im Austrian Aufsichtsrat  am 19.3.2015 mit der Umflottung der Austrian Fokker-Flugzeuge durch Mittelstreckenjets des Herstellers Embraer gestartet werden. Die Embraer-Jets des Typs 195 sind derzeit im Einsatz bei Lufthansa CityLine. Die Umflottung soll diesen Herbst starten und Ende 2017 abgeschlossen sein. Die erste Embraer 195 soll laut Plan noch im Jahr 2015 mit der rot-weiß-roten Heckflosse fliegen.

Derzeit betreibt Austrian Airlines 21 Fokker-Flugzeuge des Typs Fokker 70 und Fokker 100. Von der Lufthansa CityLine sollen nun zunächst 17 Embraer-Jets in die Austrian Flotte überführt werden. Die Flugzeuge stammen von Lufthansa CityLine, die im Gegenzug Bombardier-Jets vom Typ CRJ900 NextGen von Eurowings erhält. In Sitzplätzen gemessen bleibt die Produktion der Flotte damit in etwa gleich groß, denn der Embraer ist mit 120 Sitzplätzen pro Flugzeug etwas größer als die Fokker mit 80 bzw. 100 Sitzplätzen. Ob weitere Flugzeuge folgen, ist derzeit noch offen.

Die Embraer 195 haben derzeit ein Durchschnittsalter von vier Jahren (Baujahre zwischen 2009-2012), die Austrian Fokker Flotte ein Durchschnittsalter von rund 21 Jahren. Der Neuwert eines Embraer-Jets des Typs 195  beträgt rund 52 Mio. USD. Wie die Flugzeuge von Austrian finanziert werden, wird derzeit noch im Detail ausgearbeitet. Wichtigster Faktor bei den Flugzeugen sind die laufenden Kosten. Gelten die Fokker-Flugzeuge durch die gute Wartung als sehr zuverlässig, verbrauchen die größeren Embraer rund 18% weniger Sprit pro Sitzplatz. Der Embraer ist damit auch wesentlich umweltschonender unterwegs als die Fokker, so Albrecht.

Mit der Bestellung von vorerst nur 17 Embrear Jets als Ersatz für die 21 Fokker Flugzeuge sei der Vorstand vorsichtig an das Thema der Umrüstung herangegangen, so Albrecht. Nach Ende der Einflottung im Jahr 2016/17 werde neuerlich entschieden, ob weitere Embrear Jets hinzukommen  sollen? Die Entscheidung für den Embrear Jet wurde unter anderen auch damit begründet, dass man auf den Einsatz eines C-Series Jet mindestens noch zwei bis drei Jahre warten hätte müssen und man diese Wartezeit durch diese Konzerninterne Lösung, kostengünstiger umsetzen konnte.

Auch für die Ablöse der betagten Langstreckenflotte (Boeing 767/777) wurde erstmals ein konkretes Datum genannt. So sei der Austausch der Langstreckenflotte laut Aussagen von Jaan Albrecht nicht vor dem Jahr 2020 geplant. Ob es sich dann dabei als Ersatz um eine A-350, eine Boeing 777, oder etwa eine Boeing 787 Dreamliner Flotte zukünftig handeln wird, stehe zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht fest, so Albrecht. Das Ziel sei es aber eine einheitliche Flotte zum Einsatz zu bringen.

Martin Dichler

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in News von admin. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.