Lufthansa A380 Taufe in Wien

Nachdem es bisher bei Lufthansa, von einer einzigen Ausnahme abgesehen – ein A340-300 wurde auf Gander/Halifax getauft, da die Stadt bei den Anschlägen am 11. September viele Lufthansa Maschinen aufnahm – seit Jahrzehnten üblich war, ihre Flugzeuge nach deutschen – mehr oder weniger großen – Städten zu benennen, möchte man nun bei den A380ern die großen Lufthansa Destinationen und Hubs auch mit einbeziehen. Bei der Kranich Airline fiel deshalb die Wahl bei ihrem siebten A380 auf den Namen „Wien“, wobei es nahe liegend war, dass diese Taufe natürlich in Wien stattfinden sollte.

Landung der A380-800 (D-AIMG) auf der Piste 16

Landung der A380-800 (D-AIMG) auf der Piste 16

Am 22. August war es dann soweit, die D-AIMG, die bei  Lufthansa schon seit Mai im Liniendienst fliegt, befand sich im Anflug auf Wien. Ein großes Aufgebot an Ehrengästen, Journalisten und Schaulustigen hatte sich an diesem brütend heißen Montag am Flughafen eingefunden und musste vorerst einmal…..warten, denn der Riesenvogel machte einen kleinen Umweg über Zeltweg, wo das Bundesheer den Flug des A380 zur Übung eines Alarmstarts nutzte und kurzfristig auch einige Air to Air Aufnahmen mit 3 Eurofightern am Programm standen. Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt mit Journalisten diverser Rundfunkanstalten und Zeitungen bei der Feuerwache 2 und konnte dort schon zu dieser frühen Stunde erahnen, wie heiß es an diesem Tag, vor allem was das Wetter betraf, noch hergehen würde. Um 9:14 Uhr dann die Meldung: „Flugzeug in Sicht“ und kurze Zeit später die Landung des riesigen Doppelstöckers auf der Piste 16.

 

Mit der österreichischen Fahne auf dem Weg zur Parkposition am Hotel-Block

Mit der österreichischen Fahne auf dem Weg zur Parkposition am Hotel-Block

Auf dem Weg zur Parkposition H48 am Hotel-Block rollte die Maschine mit offenen Cockpitfenstern, durch das die Crew die österreichische Fahne gesteckt hatte, bei uns vorbei. Dann wurden wir per Autobus zu den C-Gates gebracht, wo es Erfrischungen und kleine Imbisse gab. Der Wiener Flughafen übertrug die Ereignisse live im Internet und man konnte diese tolle Übertragung dort auf den diversen Monitoren mitverfolgen. Überhaupt war der Flughafen sehr gut vorbereitet auf dieses Ereignis und veranstaltete auch gratis Busrundfahrten zu drei verschiedenen Terminen, die von den Besuchern sehr gerne genutzt wurden.

Kapitän Werner Knorr, der Chef-Pilot der Lufthansa, steuerte die Maschine selbst

Kapitän Werner Knorr, der Chef-Pilot der Lufthansa, steuerte die Maschine selbst

Inzwischen waren auch die Gäste aus Deutschland, die mit der A380 aus Frankfurt gekommen waren, bei uns eingetroffen. Ein Passagier erzählte mir, dass er am dortigen Flughafen beschäftigt sei und an einem internen Preisausschreiben teilgenommen und eines dieser begehrten Tickets gewonnen hätte. Ein ähnliches Preisausschreiben dürfte es auch am hiesigen Airport gegeben haben, wie ich von einem einheimischen Gewinner erfuhr.

Die Taufurkunde

Die Taufurkunde

Kurz danach ging es mit dem Bus zur Parkposition des A380, wo schon alles für die Taufe vorbereitet war. Die Urkunden lagen bereit und der Name „Wien“ auf der linken Seite der Maschine war verklebt worden, doch ohne Ansprachen geht’s natürlich bei einem solchen Ereignis nicht.

AUA-Chef Andreas Bierwirth bedankte sich für die Unterstützung der Lufthansa

AUA-Chef Andreas Bierwirth bedankte sich für die Unterstützung der Lufthansa

Zu Beginn bedankte sich AUA-Chef Andreas Bierwirth beim ebenfalls mit der A380 angereisten Eigentümervertreter Stefan Lauer für die Unterstützung seit der Privatisierung, so dass die AUA heute nicht mehr kurzfristig reagieren muss, sondern langfristig planen kann. Besonders das Sorgenkind Langstrecke hat sich seit dieser Zeit, nicht zuletzt durch den Lufthansavertrieb, schon etwas erholt, so Bierwirth weiter. Er appellierte an die Politik die Standortqualität von Wien zu schützen, da man in den letzten Sommermonaten feststellen musste, dass der zweite tägliche Flug des Mitbewerbers nach Dubai dazu geführt hat, dass die Verbindungen nach Indien aber auch nach Thailand wirtschaftlich nicht mehr das gebracht haben, was die AUA noch im letzten Jahr erzielen konnte.

Die Crew der A380 blickt optimistisch in die Zukunft

Die Crew der A380 blickt optimistisch in die Zukunft

Stefan Lauer, Vorstand der Verbund-Airlines, teilte anschließend mit, dass Austrian jene Gesellschaft sei, bei der die Integration in den Lufthansa Verbund am weitesten fortgeschritten sei und Lufthansa alles dafür tun werde, um die AUA wieder in den grünen Bereich zu führen, obwohl die Ziele für dieses Jahr durch die bekannten Krisen, wie das Erdbeben in Japan und die Unruhen in Nordafrika, heuer leider nicht erreicht werden können. Weiters sprach er sich für den Bau der 3. Piste in Wien aus um die Drehscheibenfunktion zu erhalten und kritisierte die Einführung der Ticketsteuer.

Bürgermeister Dr. Michael Häupl nahm nach einer kurzen Ansprache die Taufe vor.   Rechts: Stefan Lauer

Bürgermeister Dr. Michael Häupl nahm nach einer kurzen Ansprache die Taufe vor. Rechts: Stefan Lauer

Der Bürgermeister von Wien, Dr. Michael Häupl, hielt sich bei seiner Rede in Anbetracht der Hitze sehr kurz und taufte anschließend den Airbus mittels Sektdusche und Enthüllung des vorher abgedeckten Schriftzuges auf den Namen „Wien“.

Die Enthüllung des Namenszuges

Die Enthüllung des Namenszuges

Anschließend bot sich noch die Gelegenheit das Flugzeug von innen zu besichtigen, was von den anwesenden Gästen ausgiebig genutzt wurde. Um 14:25 Uhr hob der A380 gewohnt leise, mit Ziel Frankfurt auf der Piste 16 wieder ab um anschließend gleich wieder die Route Frankfurt – Johannesburg zu bedienen.

Der riesige Flügel mit den gewaltigen Rolls-Royce Trent 900 Triebwerken mit einem Schub von 311 kN

Der riesige Flügel mit den gewaltigen Rolls-Royce Trent 900 Triebwerken mit einem Schub von 311 kN

Um von diesem einmaligen Ereignis berichten zu können bedanke ich mich bei den Presseabteilungen des Flughafen Wien sowie von Austrian Airlines und Lufthansa, im Besonderen bei Boris Ogursky.

 

Bilder und Text: Heinz Loidl

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