Sonderpreis für Aviation-Schutzmaske für FFW Mitglieder bei Inflight Supplies

Auf www.inflightsupplies.com gibt es jetzt neben anderen Aviation-bezogenen Artikeln jetzt aktuell die Möglichkeit, Mund-Nasen-Schutzmasken zu bestellen, die aus Airline-Servietten oder Headrestcovers hergestellt wurden. Die Masken sind einzeln gefertigt und somit ist jede ein Unikat. Flughafenfreunde Wien-Mitglieder haben die Möglichkeit, in einer Sammelbestellung jede Maske zum Sonderpreis von 9,50 Euro zu erwerben. Im Angebot gibt es Airberlin- und Austrian Airlines-Schutzmasken. Wer eine bestellen möchte, meldet sich bitte per Mail zeitnah an claudia.winkler@flughafenfreunde.at für den Ablauf und Details.

Black Forest Aviation

Black Forest Aviation

Black Forest Aviation

Achtung: bitte nicht auf das Vereinskonto überweisen – es wird bei Interesse eine gemeinsame Bestellung organisiert da uns in diesem Fall die Versandkosten erlassen werden, Claudia übernimmt hierfür die Koordination.

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Belavia fliegt nach Wien

Die nationale weißrussische Fluglinie Belavia hat mit heutigem Tag Flugverbindungen zwischen Minsk und Wien aufgenommen. Anbei finden Sie die Presseaussendung der Fluglinie.

Der Flugbetrieb wird entsprechend aller geltenden behördlichen Gesundheits- und Einreisebestimmungen der nationalen Behörden in Österreich und Weissrussland durchgeführt. Bei allen am Flughafen Wien ankommenden Passagieren wird unmittelbar nach der Ankunft die Körpertemperatur gemessen und sie müssen entweder ein ärztliches Attest mit negativem COVID-19-Befund (nicht älter als 4 Tage) vorweisen oder sich für 14 Tage in Quarantäne begeben. Drittstaatsangehörigen ist die Einreise nach Österreich von außerhalb des Schengen-Raumes auf dem Luftweg ohne gültigem Aufenthaltstitel grundsätzlich untersagt.

Hier noch ein Zitat von Mag. Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG, dazu:

„Die COVID-19-Krise hat die weltweite Luftfahrt- und Tourismusindustrie schwer getroffen. Aber wie schon bei vergangenen Krisen wie SARS, Ebola oder 9/11 kam die Luftfahrt stärker zurück als je zuvor. Es wird also noch einige Zeit brauchen, aber ich bin optimistisch, dass sich die Luftfahrt langfristig wieder erholen wird. Dass Airlines beabsichtigen, wieder vermehrt Linienflüge aufzunehmen, ist ein Zeichen, dass es für die Luftfahrt langsam wieder aufwärts geht. Selbstverständlich werden alle geltenden behördlichen Sicherheits-, Gesundheits- und Einreisebestimmungen streng eingehalten“, sagt Mag. Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG, dazu.

Wizz Air vor Neustart in Wien

Für etwas Verwunderung sorgte eine Video-Pressekonferenz am vergangenen Freitag, als der stellvertretende CEO von Wizz Air, Stephen Jones, die Wiedereröffnung der Wizz Air-Basis am Flughafen Wien mit 1.Mai ankündigte! Wie alle Fluglinien weltweit, wurde auch der finanzstarke Low Coster Wizz Air von der Covid-19 Pandemie hart getroffen. Fünfundneunzig Prozent aller Flüge werden derzeit nicht durchgeführt, doch die Krise biete auch einige neue Chancen für die Zukunft wie Stephen Jones betont.

Als erste Low Cost Fluglinie am Flughafen Wien, steigt die ungarische Billigfluglinie damit nach Beginn der Covid-19 Krise wieder in den brutalen Kampf um die Gunst der Passagiere ein. Wie Stephan Jones betont, möchte man die Nachfrage am Markt mit besonders preisgünstigen Tarifen stimulieren, nachdem die Passagiere derzeit sehr verunsichert sind. Geht es nach den Wünschen der Fluglinie sollen ab dem 1.Mai insgesamt 20 Destinationen (siehe Anhang) ab der Schwechater Basis wieder bedient werden. Da es derzeit aber strenge Reiseverbote in viele der angebotenen Destinationen gibt und diese vermutlich auch noch im Mai bestehen werden, möchte man je nach aktueller Situation, „dorthin fliegen, wo es möglich sei“, so Jones.

Mit 1,5 Milliarden Euro Barkapital sieht sich Wizz Air für die aktuelle Krise sehr gut gewappnet. An eine Schließung von Basen denkt die Wizz Air Geschäftsführung derzeit nicht, sobald es die jeweilige Situation wieder erlaubt, möchte man schrittweise die bestehenden Basen in Europa wiedereröffnen. Aus diesem Grund hat sich das Unternehmen auch nicht dazu entschlossen einen 100%igen Shutdown vorzunehmen. In den letzten Wochen hat Wizz Air rund 50 Reparationsflüge in die Vereinigten Staaten, Kanada sowie Hilfsflüge nach China durchgeführt. Es sei besser einige wenige Flüge durchzuführen, als eine Fluglinie vom nichts aus wieder an den Start zu bringen, so Jones.

Obwohl es derzeit nur nationale aber keine internationalen Vorschriften zur Durchführung von Linienflügen nach Covid-19 gibt, bereitet sich Wizz Air schon heute auf zahlreiche Schutzmaßnahmen für seine Mitarbeiter & Passagiere vor. So wurden neben einer verstärkten Desinfektion der Flugzeugkabinen, dass verpflichtende tragen von Plastikhandschuhen und Mund-Nasenschutzmasken für die Crews und ein Boarding mit dem nötigen Sicherheitsabstand verordnet. Neben der kontaktlosen Bezahlung und dem Self-Check In, sollen auch Bordmagazine zukünftig der Vergangenheit angehören.

Für die österreichischen Wizz Air Mitarbeiter wurde keine Kurzarbeit beantragt. Im April erhalten alle Crews ihren Basis Lohn ausbezahlt, so Stephen Jones, Staatshilfen wird die Fluglinie ebenfalls nicht beantragt. Ob ab dem 1. Mai auf der Wizz Air Basis am Flughafen Wien wirklich wieder so etwas wie ein Normalbetrieb stattfinden kann, wird die kommende Woche zeigen!

Martin Dichler

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Brücke zu Office Park 4 in Fertigstellung

Der Flugverkehr ist in der derzeitigen Situation auf ein Minimum heruntergefahren, aber auf der Baustelle des Office Park 4 wird weiter fleißig gearbeitet. So nimmt auch die Brücke, die das neue Bauwerk der Airport City mit dem Terminal verbindet, Gestalt an. Über der Einfahrtsstraße thront ein stilisierter Flugzeugrumpf, in dessen Mitte sich eine überdimensionale LED-Wand befindet – mit rund 180 Quadratmetern die größte Österreichs. Bereits im Februar wurde die Brücke in zwei Teilen (58 und 34 Meter lang) eingehoben. Mittlerweile ist sie fast fertiggestellt und stellt somit das neue Wahrzeichen des Flughafen Wien dar.

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Branchentalk EVA AIR

Eine ganze Industrie ist durch den Ausbruch der Covid-19 Epidemie innerhalb von nur weniger Tage in die Krise gestürzt worden. In den letzten Wochen mussten immer mehr Fluglinien ihre Verbindungen nach Österreich einstellen.  Der traveller spricht in einer neuen Interviewserie mit Vertretern der Branche über die aktuelle Lage.

Heute im Gespräch: Edward HO (EVA AIR General Manager Austria/CEE)

traveller:

EVA AIR hat im März die Flugverbindung nach Wien eingestellt, wie waren die letzten Tage und konnten Sie noch viele Österreicher nachhause bringen?

Edward HO:

In den letzten Tagen vor dem „Lockdown“ hatten wir sehr viel zu tun, vor allem die Kollegen und Kolleginnen des Service Centers, die alles getan haben, um die Passagiere im Ausland zu erreichen. Wir haben zahlreiche Umbuchungen durchgeführt, um unsere Passagiere vorzeitig bzw. rechtzeitig vor dem Lockdown von ihren Reisen und Urlauben in Asien zurückzuholen. Wir haben es sehr bedauert, dass wir durch den erzwungenen, plötzlichen Stillstand ab 23. März nicht noch mehr Passagieren helfen konnten, zurückzufliegen.

Unser Headquarter hat in diesen Tagen auch eine eigene Website für Fragen rund um die Flugplanänderungen, Flugausfälle und Umbuchungen eingerichtet, um den Passagieren schnelle Informationen und Hilfe bieten zu können: https://www.evaair.com/en-global/emer/2019-nCoV.html

Am 16.April haben Sie nun wieder den regulären Flugbetrieb zwischen Taipeh und Wien wenn auch nur für Frachtflüge aufgenommen. Hat es sich bei der Fracht um medizinische Güter gehandelt?

Die Durchführung von Frachtflügen ist im Moment eine gute Alternative in diesen schwierigen Zeiten. Im Moment verwenden wir unsere Dreamliner Boeing 787-9 und -10 für die Frachttransporte. Im Hinblick auf Kapazitäten, Treibstoffverbrauch und Reichweite ist das das ideale Fluggerät für die Wien-Strecke. Darüber hinaus ist der Flughafen Wien ein wichtiger Hub und gibt uns eine gute Möglichkeit, unsere Services anzubieten und die Anforderungen der Frachtpartner zu erfüllen. Ab Mai planen wir drei wöchentliche Frachtflüge und evaluieren auch, ob die Passagierkabine für Frachtgut verwendet werden soll.

Ja, wir fliegen im Moment hauptsächlich medizinische Güter nach Österreich aber auch Pharmaprodukte sowie elektronische Güter.

Wann rechnen Sie frühestens wieder mit der Aufnahme von Passagierflügen?

Wir hatten geplant, die drei wöchentlichen Flüge von Taipeh via Bangkok nach Wien und v.v. ab Mai auch für Passagiere aufzunehmen, müssen diese Pläne aber verschieben. Wir können auf jeden Fall Frachtflüge durchführen. Ob und wann Passagiere reisen können, hängt von weiteren Verordnungen und Entscheidungen der jeweiligen Regierungen der Länder ab bzw. welche Maßnahmen im Reisebereich gesetzt werden. Unser Headquarter beobachtet und verfolgt die Situation in Österreich täglich sehr genau. Sobald Reisen wieder erlaubt ist, sind wir bereit.

Die Bundesregierung gibt sich eher pessimistisch betreffend der Reisemöglichkeiten im heurigen Jahr. Rechnen Sie wieder mit einer Nachfrage für Flüge nach Bangkok und Taipeh?

Menschen reisen sehr gerne. Unsere oberste Mission muss sein, dass sie sicher und gefahrlos reisen können. Auch wenn es wichtig ist, die Nachfrage im Auge zu behalten, müssen wir als Airline intern immer wieder Arbeitsprozesse überprüfen, mit Partnern wie Flughäfen und Handling Agents zusammenarbeiten, den Regierungsbestimmungen folgen, um für diese Reisesicherheit zu sorgen und das Vertrauen der Passagiere ins Reisen zu erhalten. Beweisen wir, dass wir unsere Aufgaben mit Sorgfalt erledigen, kehrt sicher auch bald die Nachfrage für Flüge und Reisen zurück.

Wie sieht der Arbeitsalltag ihres Eva Air Teams in Wien derzeit aus, hat ihr Büro am Flughafen geöffnet oder arbeiten die Kollegen in Kurzarbeit von zuhause aus?

Unser Büro am Flughafen ist in Betrieb, aber nicht für den Kundenverkehr geöffnet; wir arbeiten aus Sicherheitsgründen hauptsächlich von zuhause aus und begrenzen die Arbeitszeit im Büro auf ein notwendiges Minimum. Für die Abfertigung der Cargoflüge sind unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen natürlich mit den notwendigen Schutzmaßnahmen (Mund-Nasen-Maske, Sicherheitsabstand, etc.) im Einsatz.

Welche Einschränkungen gibt es im restlichen Eva Air Streckennetz aufgrund der Covid-19 Krise?

Unser Headquarter in Taipeh evaluiert jeden Tag die aktuelle Situation im Hinblick auf Einreise- und Transferbestimmungen. Alle Abteilungen prüfen regelmäßig die neuesten Informationen und passen die Flugpläne entsprechend an. Leider ist fast das gesamte Netzwerk von den Covid19-Auswirkungen betroffen, aber wir stornieren und ändern fast täglich Flüge und nehmen Flüge auch wieder auf – alles mit größtmöglicher Flexibilität und größtmöglichen Anstrengungen. Auf jeden Fall führen wir Flüge in der derzeitigen Situation mit sehr großer Sorgfalt und sehr großem Verantwortungsbewusstsein durch.

Martin Dichler

 

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60 Jahre CHINA AIRLINES

Vor etwas mehr als 60 Jahren, genau am 10.Dezember 1959 begann die Geschichte von China Airlines. Eine Gruppe aus 26 pensionierten Luftwaffe Offizieren gründete in Taipeh das kleine Unternehmen, dass zunächst nur Inlandsdienste anbot. Kaum jemand der Gründungsväter hätte sich damals erträumt, dass die junge Fluglinie sechzig Jahre später jährlich mehr als 15,6 Millionen Passagiere befördert und zur größten Airline des Landes mutiert.

Wurden zu Beginn nur zwei Catalina Wasserflugzeuge betrieben, entwickelte sich das Geschäft der neuen taiwanesischen Fluglinie schneller als erwartet. Bereits im Oktober 1966 wurde eine vierstrahlige Lockheed Constellation für den Aufbau von Verbindungen außerhalb der Insel Taiwans angekauft und erste Routen nach Vietnam, Osaka, Tokyo und Hongkong aufgenommen. Nur zwei Jahre später begann mit der Übernahme einer Boeing 727 das Jetzeitalter für China Airlines. Neue Routen wurden sogleich nach Seoul, Manila, Bangkok, Kuala Lumpur und Singapore aufgenommen. Im gleichen Jahr noch trat die Fluglinie der IATA bei und erhielt den offiziellen Status als „nationale“ Fluglinie des Landes verliehen. Das ambitionierte Wachstum von China Airlines hinterließ seine Spuren, nur zehn Jahre nach Betriebsaufnahme arbeiteten 2000 Mitarbeiter im Unternehmen und die Flotte bestand bereits aus 32 Flugzeugen.

Die goldenen siebziger Jahre begannen mit der Übernahme einer vierstrahligen Boeing 707 mit der man auch gleich der Sprung nach Nordamerika wagte. Am 2.Februar 1970 wurde ein neues Trans-Pazifik Service zwischen Taipeh-Tokyo-Anchorage und San Francisco aufgenommen. Nach den ersten wirtschaftlichen Erfolgen der Trans-Pazifik Route folgte nur ein Jahr später eine zweite Verbindung nach Honolulu. Trotz der unklaren politischen Situation Taiwans (Republik China) wuchs das Streckennetz als auch die Größe der Flotte kontinuierlich an. Bis in die achtziger Jahre hinein war China Airlines ein treuer Boeing Kunde, am 28.Juli 1978 unterzeichnete jedoch das Management einen Vertrag über den Ankauf von vier europäischen A300B4 Jets. Mit dem Vertrag in der Tasche wurde es für China Airlines von nun an einfacher, Streckenrechte nach Europa zu beantragen. Der Erste, wenn auch nur als Frachtflug durchgeführte China Airlines Flug nach Europa führte am 10.Mai 1982 nach Luxemburg. Heute umfasst das Streckennetz des Mitgliedes der Luftfahrtallianz Sky Team 60 Destinationen in 29 Ländern. Im Jahr 2018 wurden mit 73 Flugzeugen mehr als 91.000 Flüge durchgeführt und mehr als 15,6 Mio. Passagiere befördert. Der Nettogewinn des Unternehmens stieg im Vergleich zum Vorjahr, um stolze 7,47% auf rund EUR 53 Millionen an.

Verstärkte Nachfrage nach Europaflügen:

Seit dem 4.Mai 2005 bedient man sehr erfolgreich eine nonstop Verbindung nach Wien. Startete man den Flugbetrieb zunächst mit drei wöchentlichen Flügen wurde schon bald die Anzahl der Rotationen als auch die Größe des Fluggerätes in Form einer Boeing 747-400 (375 Sitzplätze) erhöht. Gerade in den Monaten mit verstärkter Nachfrage wurde wie zuletzt zwischen 19.September und 25.Oktober 2019 sogar die Anzahl der wöchentlichen Verbindungen auf sechs Flüge kurzfristig erhöht. Seit dem Jahr 2017 setzt China Airlines außerdem auf ihrer Verbindung nach Wien mit dem A350-900XWB auf das modernste Langstreckenflugzeug der Welt.

Martin Dichler sprach anlässlich des runden Geburtstages mit Doris Chen (General Manager Austria/CEE) über das Firmenjubiläum und die Entwicklung der Wien-Strecke.

Martin Dichler:

Gratulation! China Airlines feierte am 16.Dezember sein 60-jähriges Jubiläum, können Sie uns einen Einblick über die heutige Größe ihres Unternehmens geben?

Doris Chen:

Wir sind glücklich und gleichzeitig stolz über die Entwicklung unserer Fluglinie, die vor 60 Jahren am 16 Dezember 1959 gegründet wurde. Alles begann mit nur drei Flugzeugen und einer Belegschaft von 26 Mitarbeitern. Heute ist China Airlines einer der größten Arbeitgeber in Taiwan mit über 10.250 Angestellten, über 1800 Mitarbeiter arbeiten zusätzlich rund um den Globus für uns. Unser Streckennetz besteht heute aus 160 Destinationen in 29 Ländern. Unsere Flugzeugflotte setzt sich aus 70 Passagier- und 18 Frachtflugzeuge zusammen, wobei unser Flugzeugpark ständig verjüngt wird.

China Airlines hat wieder neue Flugzeuge bei Airbus bestellt, wie entwickelt sich die Flotte?

Mit den neuen Flugzeugtypen wie den zuletzt bestellten A321neo oder A350-900XWB, ergänzen wir unsere Flotte durch moderne, komfortable und vor allem effiziente und umweltfreundliche Flugzeugtypen. Die 25 neuen A321neo´s die bis 2021 zu unserer Flotte stoßen, werden die Boeing 737-800 auf den regionalen Strecken innerhalb Asiens ersetzen.

Seit dem Jahr 2005 fliegen Sie auch nach Wien, wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung der Verbindung?

Wir sind sehr zufrieden, denn für Fluglinien ist es nicht einfach auf den Langstrecken Geld zu verdienen. Wenn man sich aber die Entwicklung der TPE-VIE Strecke ansieht, so haben wir mit zunächst drei wöchentlichen Flügen gestartet, inzwischen bieten wir je nach Saison bis zu sechs wöchentliche Flüge an. Auf der Wien-Verbindung haben wir eine gute Performance in allen Bereichen, nicht nur Taiwanesen fliegen gerne nach Europa, sondern auch immer mehr zufriedene österreichische Passagiere nutzen unseren Hub in Taipeh für ihre Flüge nach Asien.

Zwischen September und Oktober 2019 haben Sie die Anzahl ihrer Wien- Flüge auf sechs wöchentliche Verbindungen erhöht. Planen Sie zukünftig ganzjährig sechs wöchentliche Flüge anzubieten?

Innerhalb des genannten Zeitraumes wollten wir testen, wie der Markt auf unser Angebot reagiert. Das Feedback war großartig und wir verzeichneten eine sehr hohe Auslastung. Gerade für Business Passagiere ist die Frequenz besonders wichtig. Persönlich würde ich mich sehr über sechs oder mehr wöchentliche Flüge freuen. Das hängt aber einerseits von der Nachfrage am Markt und andererseits von der Kapazität unserer Flotte ab.

Sie bieten auf der Taipeh Strecke als einzige Fluglinie eine Premium Economy-Class an. Wie wichtig ist dieses Zwischenprodukt?

Es ist sehr wichtig, möglichst viele verschiedene Produkte auf den Flügen anzubieten, damit der Kunde wählen kann. Unsere Premium Economy-Class Produkt ist großartig! Wir verfügen auf den A350XWB über insgesamt 31 Premium-Economy Schalensitze dessen Rückenlehnen sich zu 129° neigen lassen. Zusätzlich bieten die Sitze mehr Beinfreiheit & Komfort, einen eigenen USB Anschluss und eine große Auswahl beim Entertainment und Catering. Immer mehr Unternehmen sparen bei den Ausgaben für ihre Geschäftsreisen, mit unserer Premium Economy bietet wir hier ein kostengünstiges Produkt mit hohem Komfort, das sehr gut angenommen wird. 

Welche Umsteigeverbindungen werden ab Österreich besonders gerne gebucht?

Als Urlaubsdestination wird interessanterweise sehr stark die Pazifikinsel Palau, aber natürlich auch Bali gebucht. Stark gefragt sind aber auch unsere japanische Destinationen, wir bieten hier ab Taipeh über zehn verschiedene Ziele an. Aber auch unsere Verbindungen nach Australien sind sehr beliebt, wer einen längeren Transitaufenthalt in Taipeh hat, kann eine kostenlose Stadtrundfahrt genießen.

Wie wichtig ist die Luftfracht auf der Wien-Taipeh Strecke?

Bei unseren Flügen generieren wir Einkünfte aus zwei Bereichen, zum überwiegenden Teil aus dem Passagierverkehr, aber natürlich auch aus den Verkäufen von Luftfracht. Die Erlöse der Luftfracht an Bord des A350XWB tragen ebenfalls sehr zum Erfolg der Wien-Verbindung bei.

Der Flughafen Wien bietet derzeit 12 wöchentliche Verbindungen nach Taiwan an. Warum ist ihrer Meinung nach gerade der VIE bei den taiwanesischen Fluglinien so beliebt?

Österreich liegt im Herzen Europas und ist damit ein hervorragender Ausgangspunkt für eine Europareise. Neben Ungarn und der Tschechischen Republik reisen inzwischen immer mehr unserer Passagiere auch nach Slowenien und Kroatien weiter. Österreich ist reich an Kultur und Musik, verfügt über eine fantastische Landschaft, ist berühmt für seine Städte und deshalb bei asiatischen Gästen als Reiseland sehr beliebt.

Zwischen Jänner und August 2019 haben gerade einmal 5.842 Österreicher Taiwan besucht! Es scheint so, als wäre Taiwan immer noch eine sehr exotische Reisedestination?

Wir müssen noch viel mehr Anstrengungen unternehmen um Taiwan als Urlaubsdestination zu promoten. Taiwan bietet alles was es für einen Urlaub benötigt, schöne Strände, Nationalparks mit heißen Quellen, viel Kultur und eine gute Küche. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, um Taiwan als Reiseziel bekannter zu machen!

Der Konkurrenzkampf wird immer größer, warum sollten sich ihrer Meinung nach die Passagiere für China Airlines entscheiden?

Ich bin jetzt seit drei Jahren hier in Wien tätig und der Konkurrenzkampf hat stark zugenommen. Die Airlines müssen immer härter arbeiten, wir haben mit dem A350-900 XWB hier aber ein großartiges Produkt. Wir sind sehr stolz auf unser Service und das Streckennetz, welches immer mehr auch von zufriedenen Businesspassagieren genutzt wird.

Als eine von wenigen Fluglinien unterhalten Sie noch ein Verkaufsbüro, wie wichtig ist der persönliche Kundenkontakt?

Der direkte Kundenkontakt ist uns sehr wichtig! Wir können mit unseren Kunden und Partnern hier persönlich sprechen und mögliche Probleme schneller behandeln. Gerade in der Luftfahrt sollte man direkt beim Kunden sein um schnell reagieren können.

Welche Bedeutung haben die Reisebüros beim Ticketverkauf und wie gut läuft die Zusammenarbeit?

Für mich sind unsere Reisebüros die wichtigsten Partner für den Verkauf unserer Flugtickets in Österreich. Wir arbeiten eng mit den Agenten am Schalter zusammen, geben Informationen und Updates über unser Produkt direkt weiter und freuen uns über das Feedback der Branche.

Als Geburtstagskind hat man immer einen Wunsch frei, was würden Sie sich für ihre Wien-Verbindung wünschen?

Ich würde mir persönlich wünschen, dass mehr Österreicher nach Taiwan mit uns reisen und die Schönheit meines Landes erkunden. Erzählen Sie ihren Lesern doch bitte von der Faszination Taiwans!

Martin Dichler

www.myviennaairport.at

Hinweis:

Das Interview wurde bereits im Dezember 2019 geführt, also lange vor der Covid-19 Krise veröffentlicht. China Airlines hat am 17.Dezember die Bedienung ihrer Verbindung Taipeh-Wien-Taipeh vorerst eingestellt!

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Verkehrsergebnis März 2020

März 2020 – Verkehrsergebnis: Minus 65,7% Passagiere in der Flughafen-Wien-Gruppe und minus 65,8% am Standort Wien – Seit Anfang April weiterer starker Rückgang bei Passagierzahlen durch COVID-19-Krise

Im März 2020 waren die Auswirkungen der weltweiten COVID-19-Krise bereits deutlich zu spüren: Das Passagieraufkommen der Flughafen-Wien-Gruppe (Flughafen Wien, Malta Airport und Flughafen Kosice) sank um 65,7% auf 984.262 Reisende. Der Standort Flughafen Wien verzeichnete ein Minus von 65,8% auf 808.454 Reisende. Kumuliert von Jänner bis März 2020 ging das Passagieraufkommen am Standort Flughafen Wien um 18,8% auf 4,9 Mio. Reisende zurück.

Der Passagierrückgang hat sich auch im April weiter fortgesetzt: Die bisherigen April-Zahlen zeigen einen weiteren Rückgang der Passagierzahlen um rund 99% gegenüber dem Vorjahr.

März 2020 am Standort Flughafen Wien: Minus 65,8% bei Passagieren

Am Standort Flughafen Wien sank das Passagieraufkommen im März 2020 um 65,8% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 808.454 Reisende. Die Zahl der Lokalpassagiere nahm um 64,1% ab, die Zahl der Transferpassagiere ging um 70,6% zurück. Die Flugbewegungen verzeichneten im März 2020 ein Minus von 49,9%. Beim Frachtaufkommen gab es ein Minus von 12,7% im Vergleich zum März des Vorjahres.

Das Passagieraufkommen am Flughafen Wien nach Westeuropa sank im März 2020 um 67,5%, nach Osteuropa um 61,3%. Das Passagieraufkommen nach Nordamerika ging um 64,6% zurück und Afrika verzeichnete ein Minus von 55,3%. In den Nahen und Mittleren Osten sank das Passagieraufkommen um 71,7%. Das Passagieraufkommen in den Fernen Osten ging im März 2020 um 72,8% zurück.

Auch die Auslandsbeteiligungen der Flughafen Wien AG spüren die COVID-19-Krise: Am Flughafen Malta ging das Passagieraufkommen im März 2020 um 64,5% zurück und der Flughafen Kosice verzeichnete einen Passagierrückgang um 78,5%.

Verkehrsentwicklung        März 2020

 

Flughafen Wien (VIE)
03/2020 Diff.  in % 01-03/2020 Diff.   in %
Passagiere an+ab+transit 808.454 -65,8 4.919.588 -18,8
Lokalpassagiere an+ab 656.574 -64,1 3.952.067 -17,4
Transferpassagiere an+ab 150.478 -70,6 961.746 -22,4
Bewegungen an+ab 10.479 -49,9 48.613 -13,7
Cargo an+ab in to 22.003 -12,7 63.184 -5,2
MTOW in to 458.518 -46,6 2.012.409 -12,8
Malta Airport (MLA, vollkonsolidiert)
03/2020 Diff.  in % 01-03/2020 Diff.   in %
Passagiere an+ab+transit 169.389 -64,5 1.009.052 -16,1
Lokalpassagiere an+ab 168.197 -64,6 1.001.560 -16,4
Transferpassagiere an+ab 1.068 -55,2 7.366 +36,9
Bewegungen an+ab 1.867 -46,6 8.467 -11,2
Cargo an+ab (in to) 1.221 -9,4 3.955 +1,0
MTOW (in to) 72.092 -45,8 331.470 -8,5
Flughafen Kosice (KSC, at-Equity-Konsolidiert)
03/2020 Diff.  in % 01-03/2020 Diff.   in %
Passagiere an+ab+transit 6.419 -78,5 49.886 -40,6
Lokalpassagiere an+ab 6.419 -78,5 49.886 -40,4
Transferpassagiere an+ab 0 n.a. 0 n.a.
Bewegungen an+ab 138 -63,8 773 -30,5
Cargo an+ab (in to) 1 -72,2 4 -69,9
MTOW (in to) 2.650 -66,7 14.972 -37,2
Flughafen Wien und Beteiligungen (VIE, MLA, KSC)
03/2020 Diff.  in % 01-03/2020 Diff.   in %
Passagiere an+ab+transit 984.262 -65,7 5.978.526 -18,6
Lokalpassagiere an+ab 831.190 -64,4 5.003.513 -17,5
Transferpassagiere an+ab 151.546 -70,5 969.112 -22,1
Bewegungen an+ab 12.484 -49,6 57.853 -13,6
Cargo an+ab (in to) 23.226 -12,5 67.142 -4,9
MTOW (in to) 533.260 -46,6 2.358.851 -12,4

 

Hinweis: Gesamtzahl der Passagiere enthält Lokal-, Transfer- und Transitpassagiere.
Aufrollung der Vergleichswerte 2019 und Transit-Werte in Kosice.

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Qatar Airways bringt weiterhin tausende Urlauber nach Hause

Zahlreiche Rückführungs-Flüge pro Tag sowie Charterflüge aus aller Welt nach Berlin, München und Frankfurt plus vier wöchentliche Flüge nach Wien

Qatar Airways arbeitet weiterhin eng mit der deutschen Bundesregierung zusammen, um im Ausland gestrandete Deutsche sicher nach Hause zu bringen. Dabei erweitert die Airline ihr reguläres Programm um zahlreiche Charterflüge, um so vielen Menschen wie möglich eine Option für die Rückreise offenzuhalten.

So sind bislang 1.200 gestrandete Deutsche mithilfe von Charterflügen aus Thailand, Bali und den Malediven heimgekehrt. Weitere Charterflüge aus Kambodscha, Nepal und den Philippinen wurden in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt organisiert, um rund 2.600 Passagiere abzuholen. Darüber hinaus sind Charterflüge für weitere 1.900 Passagiere geplant. Außerdem werden Vorkehrungen für Urlauber in Neuseeland und zahlreichen weiteren Destinationen getroffen. Von Wien aus wurden ebenso in Zusammenarbeit mit den ansässigen Botschaften Passagiere aus Australien und Neuseeland unterstützt, die am Sonntag heimkehren werden.

Qatar Airways Group Chief Executive Akbar Al Baker sagte dazu: „Wir sind uns bewusst, dass in dieser herausfordernden Zeit viele Menschen in erster Linie heim möchten. Mit unseren 130 täglichen Flügen in mehr als 65 Städte weltweit scheuen wir keine Mühen, einen Schritt weiter zu gehen, um unsere Passagiere nach Hause zu bringen. Darüber hinaus arbeiten wir weiterhin eng mit Botschaften und Regierungen auf der ganzen Welt zusammen, und wo immer möglich, nehmen wir Flüge wieder auf oder fügen bei Bedarf weitere hinzu.“

Hans-Udo Muzel, der Botschafter Deutschlands im Staat Qatar, fand für das Engagement der Airline deutliche Worte: „Wir sind Qatar Airways sehr dankbar für die Bemühungen zur Rückführung deutscher Staatsbürger. Ich möchte Seiner Exzellenz Herrn Akbar Al Baker persönlich für die Unterstützung danken, die er und sein engagiertes Team geleistet haben, um Flüge von verschiedenen asiatischen Zielen nach Frankfurt, Berlin und München sicherzustellen, damit zahlreiche Familien wieder daheim zusammenfinden können.“

Trotz der Einreise-Beschränkungen, die in Deutschland und Österreich seit Mitte März 2020 herrschen, hält Qatar Airways folgende Verbindungen nach wie vor aufrecht:

  • Bis zu drei tägliche Flüge nach Frankfurt (Airbus A350-900 und Boeing 777-300ER)
  • Ein täglicher Flug nach München (Boeing 777-300ER)
  • Vier wöchentliche Flüge nach Berlin-Tegel (Airbus A350-1000)
  • Vier wöchentliche Flüge nach Wien (Airbus A350-900)

Als Fluggesellschaft gewährleistet Qatar Airways höchstmögliche Hygienestandards, zu denen eine regelmäßige Desinfektion der Flugzeuge, intensive Schulungen des Personals sowie die Verwendung von Reinigungsprodukten gehören, die von der International Air Transport Association (IATA) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen werden.

Darüber hinaus sind die Flugzeuge von Qatar Airways mit modernsten Luftfiltersystemen ausgestattet, deren HEPA-Filter in Industriegröße 99,97 Prozent der viralen und bakteriellen Verunreinigungen aus der zirkulierenden Luft entfernen und so den wirksamsten Schutz vor Infektionen bieten. Die Decken sowie alle weiteren Textilien an Bord der Fluggesellschaft werden bei antimikrobiellen Temperaturen gewaschen, getrocknet und gebügelt, während die Headsets nach jedem Flug von ihren Schaumstoff-Aufsätzen getrennt und strengstens desinfiziert werden. Diese Gegenstände werden dann von Mitarbeitern, die hygienische Einweghandschuhe tragen, in Einzelverpackungen versiegelt.

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AUA Corona Update

Im Moment gibt es große Spekulationen zur Zukunft unserer Austrian Airlines (Staatshilfen, Hubverlust). Wir werden sehen. Gestern errreichte uns folgende Aussendung der Airline:

Corona-Update:

Austrian Airlines bereitet Betrieb für Zeit nach Coronakrise vor

  • Nachfrage von 25-50% für Sommer 2020 erwartet
  • Gespräche zu weiterem Unterstützungspaket laufen
  • Kontrolliertes Hochfahren und Neuausrichtung wird vorbereitet

 

Aufgrund der österreichischen und globalen Reiserestriktionen hat Austrian Airlines vergangene Woche die Einstellung des regulären Flugbetriebs bis 3. Mai 2020 verlängert. Die rund 7.000 Mitarbeiter befinden sich aktuell in Kurzarbeit. Seitens der österreichischen Bundesregierung wurde gestern angekündigt, dass mit einer vollständigen Reisefreiheit nicht so rasch zu rechnen ist. Austrian Airlines geht derzeit davon aus, dass sie für den Sommer 2020 eine Nachfrage von 25-50% im Vergleich zu 2019 haben wird. Auch für 2021 rechnet Austrian mit deutlich reduzierter Nachfrage und das „Vor-Corona-Niveau“ wird wohl frühestens 2023 wieder erreicht. Dementsprechend bereitet sich die rot-weiß-rote Fluglinie auf eine Neuausrichtung sowie Anpassung des Unternehmens auf das geänderte Reiseverhalten vor.

Mit der Regierung, dem Eigentümer Lufthansa und den Sozialpartnern wurden bereits Gespräche aufgenommen, um den Neustart nach der Krise vorzubereiten.

Austrian Airlines CEO Alexis von Hoensbroech dazu: „Die Welt, in die wir fliegen werden, wird eine andere sein. Die Menschen werden zwar wieder reisen, aber Wirtschaft, Tourismus und auch die Bedürfnisse der Passagiere werden sich nach der Coronakrise geändert haben. Wir werden unser Unternehmen darauf ausrichten, diese Herausforderung zu meistern.“

Zu dieser Veränderung gehört eine Verkleinerung der Flotte und eine konsequente Restrukturierung. In welchem Ausmaß diese passieren wird, ist aktuell noch nicht endgültig definiert und hängt auch noch von der weiteren Entwicklung der Krise ab. „Unser Ziel bleibt es, so viele Flugverbindungen und so viele Arbeitsplatze wie möglich zu erhalten“, sagt der Austrian Chef.

Das Drehkreuz am Standort Wien mit seinen Kurz, Mittel- und Langstrecken will Austrian Airlines weiterhin aufrechterhalten: „Was immer nötig ist, um dieses Ziel zu erreichen, werden wir tun.

Daher bleibt auch unser am Anfang der Krise gesetztes Motto weiterhin gültig: Der aktuelle Stillstand ist kein “Good Bye“ sondern ein “See you later“, ergänzt CEO Alexis von Hoensbroech.

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TIA: Albaniens Tor zur Welt

Sanfte Musik hallt durch den Terminal des nach der berühmtesten Frau des Landes benannten Mutter Theresa International Airport in Tirana. Es ist kurz vor Weihnachten, als ich nach der Landung des Wizz Air Erstfluges W6 2881 von Wien kommend durch den Terminal streife, während ein junger Musiker am Piano sein Talent unter Beweis stellt. „Die Passagiere sollen den Stress der Anreise hinter sich lassen und möglichst entspannt in den wohl verdienten Urlaub starten“, erklärt mir Arlinda Causholli, die Pressesprecherin des Flughafens bei einem Rundgang. Und die musikalische Unterhaltung der Fluggäste hinterlässt tatsächlich ihre Spuren, Passagiere die sich zum Check-In begeben, wippen im Takt der Musik und singen bei dem einen oder anderen Song sogar leise mit…

Szenenwechsel: Die ungarische Billigfluglinie WIZZ AIR hat Mitte Dezember ihr Streckennetz ab dem Flughafen Wien ausgebaut und insgesamt neun neue Destinationen aufgenommen. Immer mehr der 42 Verbindungen ab Wien zielen auf Destinationen ab, die einst die „Cashcow“ von Austrian Airlines waren. Tirana, Pristina, Chisinau, Ohrid, Kiev, Kharkiv, Tuzla oder Yerevan, sind nur einige jener südosteuropäischen Strecken, auf denen Austrian bislang meist ohne namhafte Konkurrenz gutes Geld verdiente. Mit dem Einstieg von Wizz Air auf diesen Routen erhöht sich nun der Druck auf die Lufthansa Tochter beträchtlich, den Tarife von jenseits der € 500.- Marke sind seit dem Wizz Air Einstieg, nicht mehr länger am Markt vertretbar. Als Resultat dessen, rasseln die Preise in den Keller wie ein Online Preisvergleich für Flüge zwischen Wien und Tirana (5-7.März) zeigt. Während Austrian Airlines seine Handgepäckstarife auf günstige € 119.- heruntergeschraubt hat, bietet Wizz Air Tickets bereits um unter € 30.- (beide Ticketvarianten jeweils mit Handgepäck retour) an. Diese Kampfpreise sorgen für eine starke Nachfrage auf der Strecke und so mancher Albaner, der bislang per Bus oder Pkw gereist ist, steigt nun auf das wesentlich bequemere Flugzeug als Transportmittel um.

Die Geschichte der Tirana – Wien (VIE) Verbindung geht bereits auf das Jahr 1993 zurück, als Austrian Airlines erstmals eine Direktverbindung in die albanische Hauptstadt anbot. Aufgrund der hohen Beliebtheit gerade auch wegen des Umsteigeverkehrs in Richtung Nordamerika, rangiert die Destination VIE im Passagierranking des Flughafen Tirana (TIA) bislang schon auf Platz vier (170.534) unter allen angebotenen Destinationen. Mit den drei neuen wöchentlichen Wizz Air Verbindungen, wird die geschichtsträchtige Strecke zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen da erstmals Billigflugtarife auf der Strecke zur Verfügung stehen.

Schon der Wizz Air Erstflug am 19.Dezember bestätigte einmal mehr eindrucksvoll, welche Auswirkungen niedrige Flugtarife auf das Reiseverhalten der Menschen haben. Wie fast schon bei allen Wizz Air Flügen üblich, war auch dieser A321 der Fluggesellschaft mit 230 Fluggästen bis auf den letzten Platz ausgebucht und die Crew hatte alle Hände voll zu tun, um die Passagiere pünktlich zum Start der Weihnachtsferien in die Heimat zu befördern.

Viele der Passagiere dürften Erstkunden oder besser gesagt – Erstflieger- gewesen sein, denn so manche Bestimmungen wie in etwa die max. Handgepäcksgröße oder der Ablauf beim Boarding, dürften für so manchen Passagier neu gewesen sein was zu einem leicht verspäteten Abflug in Wien führte. Doch die motivierte Wizz Crew bestehend aus einem internationalen Mix aus Luftfahrtprofis gab auf dem kurzen Flug ihr Bestes, um die kleine Verspätung wieder wett zu machen, weshalb Flug W6 2881 kurze Zeit später fast pünktlich in Tirana landete und mit einer Wasserfontäne der Flughafenfeuerwehr begrüßt wurde. Wie bei diesen Anlässen üblich, begrüßte das TIA Flughafenmanagement, vertreten durch Geschäftsführer Dr. Constantin von Alvensleben und COO Volker Wendefeuer die ersten Passagiere nach der Landung persönlich am Vorfeld.

Das erfahrene deutsche Vorstandsduo kann bereits auf eine langjährige Erfahrung in Albanien zurückblicken und stand nicht zum ersten Mal für einen Erstflug bereit. Bereits vor mehr als zehn Jahren waren die beiden erfahrenen Flughafenmanager vom früheren Betreiber TAP – Tirana Airport Partners – , ein Konsortium bestehend aus den Unternehmen HOCHTIEF AirPort, DEG Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft und dem Albanian-American Enterprise Fund in ihre Funktion bestellt worden. Nach einer mehrjährigen Unterbrechung wurde nun das frühere Vorstandsduo vom neuen Flughafenbetreiber China Everbright Limited (CEL), einer internationalen Investmentfirma mit Sitz in Hongkong die im Jahr 2016 den Konzession Vertrag von TAP übernahm, wieder in den Vorstand des Flughafens berufen.

TIA im Aufwind:

Für den Flughafen endete mit der Aufnahme der neuen Wizz Air Direktverbindung nach Wien, ein erfolgreiches, wenn auch turbulentes Jahr in seiner inzwischen mehr als 60-jährigen Geschichte.

Zwischen 1955 und 1957 wurde der Flughafen nahe des Ortes Rinas, 17 km nördlich der Hauptstadt Tirana erbaut und bis in die 60er Jahre hinein von den Fluglinien Aeroflot, JAT, Malev, Tarom und Interflug regelmäßig bedient. Zwischen 1960 und 1978 brach der Flugverkehr am TIA drastisch ein, nachdem der damalige Machthaber Enver Hoxha mit dem Kommunisten politisch brach und sein Land in eine langjährige Isolation führte. Erst mit Beginn der politischen Veränderungen der neunziger Jahre fand Albanien wieder Anschluss an den internationalen Flugverkehr.

Nachdem zahlreiche Investitionen in die Infrastruktur des Flughafens zu tätigen waren, entschloss sich im Jahr 2005 die albanische Regierung dazu, den Betrieb und die Modernisierung des Flughafens einem privaten Betreiber anzuvertrauen. Bereits in den ersten zwei Jahren wurden von TAP Investitionen in der Höhe von 50 Millionen Euro in den Bau eines neuen Zufahrtstraßensystems sowie eines neuen Flughafenterminals getätigt. Im Jahr 2007 wurde in einer großen Feier der neue, vom malaysischen Architekten Hin Tan entworfene Terminal offiziell seiner Bestimmung übergeben. Mit seiner hellen und lichtdurchfluteten Architektur bietet der kleine, aber feine Terminal alles, was ein moderner Flughafen heute benötigt. Erst im Mai des vergangenen Jahres wurde ein modernes e-gate Zutrittssystem installiert, bei dem die biometrischen Daten der Passagiere gelesen werden und mittels gültiger Bordkarte der Zutritt in den Abflugs Bereich gewährt wird. Der Terminal verfügt über sechs Gates, eine moderne Shoppingfläche, zahlreiche Gastronomiebetriebe sowie einer überaus charmanten Business Lounge. Die als „Air Lounge“ bezeichnete Einrichtung befindet sich im ersten Stock nach der Sicherheitskontrolle und bietet auch Gästen, die kein Business Class Ticket besitzen, gegen eine Gebühr von € 15.- die Möglichkeit diese zu nutzen.

Bei der Planung des Terminals hatte man das neue Gebäude für eine maximale Kapazität von bis zu drei Millionen Passagieren ausgelegt. Die Passagierentwicklung ging aber wesentlich rasanter von sich als zunächst angenommen, wie ein Blick auf die jüngsten Statistiken zeigt. Wurden im Jahr 2005 nur 785.000 Passagiere abgefertigt, so konnten 2019 bereits mehr als drei Millionen Passagiere am Flughafen TIA begrüßt werden. Im Gespräch mit Martin Dichler blickt Dr. Constantin von Alvensleben zufrieden auf die vergangenen Jahre zurück: „Zu dem Zeitpunkt als wir den neuen Terminal im März 2007 in Betrieb genommen haben, hatten wir eine Verkehrsprognose, die wir inzwischen stark übertroffen haben. Gerade in den letzten drei bis vier Jahren ist der Verkehr hier am Westbalkan ja besonders stark angestiegen“.

Die Gründe für das Wachstum sind vielfältig! So konnte die albanische Wirtschaft in den letzten Jahren ein starkes Plus verzeichnen, Motor dieser Entwicklung ist der wachsende Tourismus des Landes. Albanien gilt bis heute noch als ein touristisch unentdecktes Land, doch die Zeit bleibt nicht stehen und immer mehr Westeuropäer strömen interessiert in das Land, weshalb im Jahr 2018 die Zahl der internationalen Besucher um 16% auf 5,9 Millionen Gäste anstieg. Dieses Interesse spiegelt sich naturgemäß auch im Passagierzuwachs (2017: +19,8% / 2018: +12%) des Flughafen TIA wider. Auch wenn die Verkehrszahlen von 2019 bislang noch nicht veröffentlicht wurden, so geht Dr. Constantin von Alvensleben von einem neuerlichen Passagierzuwachs von mehr als 13% aus.

Die Passagierzuwächse fanden in den letzten Jahre in allen Bereichen statt. So stieg das Charteraufkommen zwischen Juni und September 2019 um mehr als 50% an, während gleichzeitig die Zahl der Direktverbindungen der Netzwerk Carrier, als auch der Low Coster stark ausgebaut werden konnten. Neben den beiden am TIA beheimateten albanischen Fluglinien Albawings und der Turkish Airlines Tochter Air Albania, haben vor allem die Billigflieger den Flughafen TIA für sich neu entdeckt. Im Jahr 2019 wurden neue Strecken von Air Albania (Rom, Mailand, Bologna), Alba Wings (Dortmund) oder Wizz Air (Memmingen, Wien) aufgenommen, gleichzeitig hat die englische Fluggesellschaft Easyjet ab 28 November mit den Anflug von Mailand und Genf begonnen. Ab 1.Mai 2020 startet Easyjet zusätzlich mit einer weiteren Verbindung nach London-Gatwick während Albawings mit Direktflügen nach Frankfurt und Hamburg beginnt. Auch die polnische LOT nimmt Tirana ab dem 13.Juni in ihr Streckennetz auf während Norwegian Airlines im selben Monat eine wöchentliche Direktverbindung nach Helsinki beginnt. Nachdem die albanisch/italienische Ernest Airways im Jänner den Flugbetrieb einstellen musste, übernahm Wizz Air die Verbindungen in Richtung Italien (Pisa, Bologna, Mailand, Verona, Venedig). Neben den stärker werdenden Billigfluglinien sind auch die Netzwerkfluglinien wie die Lufthansa Gruppe stark am Flughafen TIA vertreten. Mit etwas mehr als 290.000 Fluggästen pro Jahr halten Austrian Airlines (Wien) und Lufthansa (Frankfurt) etwas mehr als neun Prozent Marktanteil.

Aktuell erfreut sich der Flughafen Wien als Umsteigehub gerade bei den Geschäftsfliegern größter Beliebtheit: „Wien hat eine sehr große Bedeutung, ich würde sogar sagen, dass für den mittel- und westeuropäischen Verkehr der Hub Wien nicht zu schlagen ist. Mit den sehr guten Tagesrandzeiten der Austrian Airlines ist der Hub meiner Meinung nach für den Geschäftsreisenden sogar wichtiger als Frankfurt! Wir sind sehr glücklich das wir eine Anbindung an die beiden LH Hubs in Wien und Frankfurt haben, hätten aber auch nichts dagegen, wenn wir noch München dazu bekommen würden“, so Dr. Constantin von Alvensleben.

Corona Krise:

Zum Jahreswechsel noch ging das gesamte TIA Management von einem starken Wachstum im Jahr 2020 aus. Wie jedoch inzwischen alle Flughäfen weltweit, wurde auch der Flughafen TIA von der Covid-19 Epidemie im März hart getroffen, wie Dr. Constantin von Alvensleben in einer Aussendung erklärt: „Für den Flughafen Nene Teresa ist dies eine Situation, die es bisher noch nicht gegeben hat. Noch vor Wochen waren wir mit 65 Turnarounds pro Tag an der Grenze unserer Kapazität. Jetzt haben wir gerade einmal einen oder zwei Flüge täglich. Die Krise trifft nicht nur für die Passagiere, sondern die gesamte Flughafengemeinschaft, wie die 600 Mitarbeiter von TIA, die zwanzig hier operierenden Fluggesellschaften, die Betreiber von Cafés und Geschäften und unsere Dienstleister. Niemand von uns hat bisher eine solche Verkehrsschwäche erlebt. Und niemand weiß, wie lange es dauern wird, bis das Virus verschwindet und das Verkehrsaufkommen wieder auf den Stand von früher gebracht wird.

In dieser Situation gibt es nur eine Lösung: so gut wie möglich zusammenzuarbeiten, um die Pandemie zu überwinden, und dann an der Wiederherstellung des Flugverkehrs zu arbeiten. Wir haben ein hervorragendes Team hier am Flughafen, es ist eine Gemeinschaft, die zusammenhält. Wir werden zusammenbleiben, bis es vorbei ist! Und dann arbeiten wir daran, gestärkt zurückzukehren.

In der Zwischenzeit wird unser Flughafen nicht geschlossen werden. Wir haben täglich einen Passagierflug mit Air Albania nach Istanbul, wir haben Frachtflüge, und wir bleiben offen und einsatzbereit für alle anderen Flüge, die in dieser Situation benötigt werden. Wir sind für Sie und für Albanien da. Bleiben Sie sicher und gesund!“

Fit for future

Um für die Zukunft nach Covid-19 Krise gerüstet zu sein, investiert der chinesische Flughafenbetreiber CEL derzeit einen zweistelligen Euro Millionenbetrag in den Ausbau seiner Flughafeninfrastruktur. Noch vor dem Jahreswechsel 2019/20 wurde das Projekt „Airfield 2020“ in Angriff genommen, bei dem die bestehenden Rollwege auf einer Länge von 1,5km erneuert, ein neues Lichtsystem installiert und zusätzliche Parkpositionen geschaffen werden. Weiters arbeitet man bereits an den Plänen zur Runderneuerung der 2750×45 Meter langen Piste. Auch der im Jahr 2007 in Betrieb genommene Terminal kommt zu manchen Spitzenzeiten bereits an seine Kapazitätsgrenzen, weshalb auch hier an einen Ausbau gedacht wird: „Im Terminal sind wir an manchen Spitzen schon an der Kapazitätsgrenze angelangt, weshalb wir nun mit den konkreten Planungen für einen weiteren Terminalausbau beginnen, dessen Baustart in den nächsten zwei bis drei Jahren beginnen könnte“, so Alvensleben.

Aktuell beschäftigen den Flughafen Tirana und ganz Albanien aber auch noch ganz andere Sorgen. Am 26 November des vergangenen Jahres­ wurde Albanien von einem schweren Erdbeben der Stärke 6,2 heimgesucht, bei dem 52 Menschen ums Leben kamen und mehrere tausende Albaner obdachlos wurden. Das Epizentrum des Erdbebens lag nahe der Küstenstadt Durres, nur etwas mehr als 30 km vom Flughafen Tirana entfernt. Im Gegensatz zu so manchen historischen Gebäude in Durres, erlitt der Flughafen TIA keine strukturellen Schäden, weshalb nach einem kurzen Moment des Schocks, der reguläre Flugbetrieb ungestört weitergeführt werden konnte. Bereits 12 Stunden nach dem Erdbeben landeten die ersten Hilfsflüge aus dem benachbarten Ausland am Flughafen TIA. In den darauffolgenden Tagen wurden täglich zwischen sieben und zehn Hilfsflüge mit Suchmannschaften und schweren Gerät abgefertigt. Unter den Mitarbeitern des Flughafens bildete sich ein Freiwilligenchor unter der Leitung von Pressesprecherin Arlinda Causholli, dessen Truppe bereits am Tag nach der Katastrophe, Hilfsmittel im Wert von € 23.000.- direkt vor Ort an die betroffene Bevölkerung verteilte. Dem nicht genug, setzte das Unternehmen mit einer großzügigen Spende von einer Million Euro, ein wichtiges Zeichen für die Unterstützung der lokalen Bevölkerung.

Martin Dichler

www.myviennaairport.at

Hinweis:

Dieser Artikel wurde bereits im Februar des heurigen Jahres verfasst und aufgrund der Corona Krise leicht abgeändert. Feedback bitte an: myviennaairport@gmx.at

https://www.youtube.com/watch?v=aEhaFj16AgQ

www.tirana-airport.com

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