16. 09. 2009 Besuch Five Star Catering

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Einen Besuch der etwas anderen Art unternahmen 13 Mitglieder der Flughafenfreunde Wien am 16.September, wobei es diesmal weder Flugzeuge noch ölig riechende Hangars zu sehen gab, sondern eine nicht minder interessante Produktionsstätte für Inflight Catering.

Die Firma einer Schweizer Investorengruppe liegt nicht, wie vielleicht manche vermutet hätten, am Gelände des Vienna Airports, sondern etwas versteckt am östlichen Industriegebiet von Fischamend. Keinesfalls zu verstecken braucht sich das Unternehmen allerdings für seine bisherigen Aktivitäten. Im Gegenteil, in knapp 4 Monaten – vom Spatenstich bis zur ersten Lieferung am 27. März dieses Jahres  – wurde auf einer Fläche von 2400 m2 vorwiegend in Containerbauweise, eine nach dem neuesten Stand der Technik geplante Firma errichtet, wobei vorausschauend nur ungefähr ein Drittel der vorhandenen Grundfläche verbaut wurde, da man auf Expansion setzt und so auch für eine später notwendige Erweiterung noch genügend Platz vorhanden ist.

 

Wir wurden von Herrn Peter Solitz, Geschäftsführer der Air Caterer Five Star GmbH, welcher auf eine 20jährige Berufserfahrung beiAirest zurückblicken kann und daher auch gute Kontakte zu den Airlines besitzt und in sehr engagierter Weise zum Start dieses Unternehmens beigetragen hat, im Seminarraum im ersten Stock empfangen, wo zu unserer aller Überraschung auch kulinarische Kostproben bereitstanden, bei deren Verzehr man sich nicht wunderte, dass man seit der Eröffnung im März schon an die 15 Kunden gewinnen konnte, unter denen sich auch ein Kaliber wie die Ukraine International befindet, die mit über 20 Flügen pro Woche eine solide Grundauslastung für das Unternehmen bringt. Zu den Schmankerln die für diese Airline produziert werden gehören unter anderem gebratener Zander mit Zellerpüree, ungarisches Rindsgulasch oder ein Kalbsbutterschnitzel mit Champignonsauce. Weitere Kunden des Air Caterer Five Star sind Jet Alliance, Map Executive Flightservice, MapJet, North Amercan Airlines, World Airways, Austrojet, BEXJets, Jet Fly, sowie Air Charter Vienna, aber auch einige Hotels in der näheren Umgebung werden mit Köstlichkeiten beliefert.

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Auf die Frage ob es in Zeiten wie diesen nicht schwierig sei, Airlines als neue Kunden zu gewinnen, meinte unser Gastgeber, dass dies eher nicht der Fall sei, da derzeit alle Airlines sparen müssten und so einem Catering Wechsel bei entsprechendem Einsparungspotential eher zustimmen, als in so genannten „guten Zeiten“. Wobei wir auch schon bei den Preisen für die diversen Mahlzeiten wären, die natürlich eine große Bandbreite haben und je nachdem, ob es sich um einen Snack, kalten Imbiss oder ein mehrgängiges Menü in einem Business Jet handelt, zwischen 2,50 und 250 Euro liegen können.

Herr Solitz gab uns dann einen detaillierten Überblick über seine Firma und betonte, dass für die Produktion derzeit 10 Vollzeitmitarbeiter, die alle aus der Branche kommen und sehr flexibel einsetzbar sind, beschäftigt werden, während für Verwaltung und Buchhaltung, wie heute üblich, externe Firmen beauftragt wurden. Die Mahlzeiten werden vorwiegend am Tag der Auslieferung zubereitet, nur wenn der Flug zeitlich in Früh startet wird natürlich am Abend davor produziert, wobei auch eine durchgehende Kühlkette von der Lieferung der Zutaten über die Produktion bis zur Anlieferung ins Flugzeug zur Verfügung steht und so die hohe Qualität der Ware garantiert. Um dies zu gewährleisten befinden sich nicht nur am Produktionsstandort selbst zahlreiche Kühlkammern, sondern auch am Flughafen wurde ein Stützpunkt mit den entsprechenden Kühlmöglichkeiten errichtet. Überdies ist der Betrieb nach ISO 9001/2008 (Qualitätsmanagement) und ISO 22000/2005 (Managementsystem für Lebensmittelsicherheit) zertifiziert, für deren periodische Überprüfung die TÜV Austria CERT GmbH zuständig ist.

Das Team hat auch schon sehr kurzfristige Aufträge zur vollsten Zufriedenheit des Kunden abgewickelt, wobei uns auch eine Episode mitMapJet nicht vorenthalten wurde, deren Mitarbeiter 2 Stunden vor Abflug 400 Menüs bestellten und man deshalb kurzfristig den von der Werbung her gut bekannten „Hausverstand“ bemühte und den Billa am Vienna Airport für die notwendigen Zutaten fast leer kaufte…..

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Um beim anschließenden Rundgang den strengen Hygienevorschriften genüge zu tun, war es notwendig, einen Haarschutz in Form einer Plastikhaube und einen Mantel aus demselben Material überzuziehen. Bei gegenseitiger Betrachtung entbehrte dieser Anblick nicht einer gewissen Komik. Hatte ich doch schon lange nicht so viele gestandene Männer aber auch Frauen mit „Spitzenhäubchen“ gesehen.

Dass bei einem solchen Vorzeigeunternehmen alle Arten von Menüs, ob es sich nun um österreichische, chinesische oder internationale Küche handelt, hergestellt werden können, braucht man ja schon fast nicht mehr zu erwähnen. Täglich werden ca. 1500 bis 1800 Essen produziert, wobei die derzeitige Kapazitätsgrenze bei 5000 Einheiten liegt.

Mit Stolz wurde uns bei diesem Rundgang auch die Halal Küche gezeigt in der nach moslemischen Vorschriften gekocht werden kann und die von der islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich zertifiziert wurde.

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Nach dem Rundgang gab es durchwegs erstaunte Gesichter, was heute mit viel Engagement und einem motivierten Team alles möglich ist. Wir wünschen dem Unternehmen weiterhin viel Erfolg und bedanken uns bei Herrn Peter Solitz recht herzlich für die Einladung.Nähere Unternehmensinfos gibt es unter www.fivestar.at.

Heinz Loidl