Malta 2.0

Rückblick: Alles begann am ersten Oktober Wochenende 2003. Drei Jahre nachdem ich die Tätigkeit des Obmannes übernommen hatte, starteten 14 Mitglieder zur ersten mehrtägigen Auslandsreise in der Geschichte des Vereines nach Malta.

Genau fünfzehn Jahre später wiederholte sich die Geschichte noch einmal. Wir schreiben den 4.Oktober 2018 und wieder hat sich eine fast gleichgroße Gruppe wie vor 15 Jahren im Verein gefunden, um an diesem Wochenende der VIE Tochter in Malta einen Besuch abzustatten. Doch nicht nur die Fliegerei sollte ein Schwerpunkt der Reise gewidmet werden. Neben mehreren Besichtigungen am Flughafen, sollte den Teilnehmern auch genügend Zeit zur Verfügung stehen, um die touristischen Sehenswürdigkeiten der Insel besser kennen zu lernen. Einen ersten Vorgeschmack auf die Schönheit der Insel erhielten wir bereits zwei Monate zuvor im Rahmen eines Vortrages von AIR MALTA (Ulrike Gohs) und dem Fremdenverkehrsamt MALTA (Corinna Ziegler).

Lange hatte ich überlegt, ob ich die Planung und Durchführung einer Vereinsreise noch einmal organisieren sollte? Nach einer kurzen Bedenkzeit entschloss ich mich im April dazu, mit der Organisation der Malta Reise zu starten. Der Aufwand dafür war gewaltig, jede einzelne Buchung (Hotels, Transfer, Besichtigungen..) unseres Wochenendaufenthaltes musste individuell organisiert werden. Zahlreiche Telefonate und Emails folgten, doch der Aufwand lohnte sich, wie der Verlauf der Reise zeigen sollte.

Tag 1: „Der Weg ist das Ziel“

Die 15 Teilnehmer unserer Reise bekamen bereits einige Tage vor Abflug von mir ihren Buchungscode für den Air Malta Flug KM 515 zugesandt, um individuell einzuchecken. So konnte sich jeder bereits vorab seinen Lieblingsplatz an Bord des A320 sichern. Wie bei fast allen unseren Reisen, war dies natürlich in den meisten Fällen einer der beliebten Fensterplätze. Nachdem das geklärt war und jeder seinen Boardingpass bereits in den Händen hielt, als wir uns am Abflugtag im Terminal 1 trafen, konnten wir an einen extra für uns geöffneten Schalter das Gepäck aufgeben. Diesen VIP Service hatten wir Ulrike Gohs (AIR MALTA Österreich) zu verdanken, die sich wie Sie mir anvertraute, zum ersten Mal seit mehr als fünf Jahren wieder die Zeit nahm, um eine Gruppe persönlich am Flughafen zu verabschieden.

Nachdem auch dies erledigt war, machten wir uns auf zur neuen JETLOUNGE bei den B-Gates. Wenige Tage vor Abflug erhielt ich auf Anfrage bei Flughafendirektor Mag. Julian Jäger die Zusage, dass wir die Wartezeit bis zu unseren Abflug gemütlich in der Lounge verbringen durften. Wir nutzten die Zeit und stießen gemeinsam mit einem morgendlichen Glas Prosecco auf einen erfolgreichen Start der Reise an. Um 10:40h hob die 9A-AHR, eine A320 die zuvor bei Spanair, Olympic und Vueling im Einsatz stand, pünktlich nach Malta ab. Nachdem die Bordcrew vorab von Ulrike Gohs informiert wurde und ich während des Fluges so manches VIE Gastgeschenk verteilte, nahmen sich die Crewmitglieder nach unserer Ankunft auch noch gerne Zeit für ein gemeinsames Gruppenfoto.

Direkt danach ging es auch schon mit unseren zuvor bestellten Transferbus in das Carinthia Beach Hotel in St.Julian. Viel Zeit blieb den Teilnehmern der Reise nicht, um die Annehmlichkeiten des Hotels zu genießen, denn bereits kurz darauf starteten wir zur Erkundung der Inselhauptstadt Valletta. Corinna Ziegler vom Fremdenverkehrsamt Malta in Wien hatte zu diesem Zweck einen deutschsprachigen Touristenführer bereit bestellt, der uns in einer knapp zweistündigen Tour erste Eindrücke der kleinsten „Hauptstadt Europas“ näher brachte. Danach wurde es Zeit für eine abendliche Stärkung in einer der vielen Lokale der Stadt. Unser Guide Martin setzte uns wie vereinbart vor dem Lokal „NENU The Artisan Bakery“ zum Abendessen ab. In den Tagen vor unserer Ankunft bestellte ich für unsere Gruppe ein maltesisches Menü, dass zahlreiche Spezialitäten wie Ftira, gekochter Hase, Rindereintopf oder Hühner Rouladen beinhaltete. Kredenzt wurde zu dem ausgezeichneten Menü ein fruchtiger maltesischer Weißwein. Zu später Stunde besuchte uns dann auch noch der Gastgeber des nächsttägigen Ausflugsprogramms, Flughafen Malta Finanzvorstand Karl Dandler um mit uns das Programm des folgenden Tages zu besprechen.

Die Reise begann auf Einladung von Flughafendirektor Mag. Julian Jäger in der neuen „JET LOUNGE“ am Flughafen Wien

Die Hauptstadt VALLETTA besticht durch seinen alten Stadtkern und die erhöhte Lage

Maltesische Spezialitäten und ein guter Weißwein war die Belohnung für die „anstrengende“ Anreise…

Tag 2: „Im Zeichen der Luftfahrt“

Hatte es bei unserer Ankunft noch etwas geregnet, so startete der nächste Tag sonnig! Das gemeinsame Frühstück auf der Sonnenterrasse des Corinthia Beach lies uns optimistisch in den Tag blicken, obwohl immer wieder auch Wolkenfelder den Tag trübten. Als erster Programmpunkt des heutigen Tages stand der Besuch des Flughafens Malta (www.maltairport.com)mit einer Vorfeldrundfahrt und Terminalbesichtigung auf unserer Liste. Nach einem kurzen Transfer wurden die Teilnehmer von Karl Dandler im Ankunftsbereich des Flughafenterminals recht herzlich zu ihrer Tour begrüßt, bevor es zum obligatorischen Sicherheitscheck ging. Für die Vorfeldrundfahrt mit zahlreichen Foto Stopps, wurden wir an den Manager der Airside Operation, Herrn Robert Mizzi übergeben. Die Organisation und Abklärung unserer Wünsche im Vorfeld der Reise, hatte sich auch hier mehr als ausgezahlt. So kamen wir in den Genuss eines VIP Transports, zu dem extra für unsere Gruppe vom Flughafen ein Luxus Van angemietet wurde.

Wie bei den vergangenen Reisen nach Amman und Chisinau, übernahm Vorfeldseitig unser ehemaliger Obmann Stv. Thomas Posch das Kommando. Mir blieb nur die Aufgabe über, uns bei unserem Guide für die zahlreichen Sonderwünsche unseres Fotoexperten zu entschuldigen…

Während der nächsten 90 Minuten fotografierten wir auf unserer Tour zwei ARIK Boeing 737, eine private Boeing 767-200, ein DHL 757 sowie ein Swiftair ATR Frachter und einige Business Jets. Ein Abstecher auf eine westlich gelegene Abstellfläche, brachte uns auch noch auf einen kleinen Flugzeugfriedhof mit zwei ex Windjet A320. Nachdem die Fotofreunde unter den Teilnehmern ihre Kameras während der Tour zum Glühen brachten, wurde es Zeit für eine Abkühlung.

Der Terminal Executive Manager Thomas Abela führte uns anschließend durch das im Jahr 1992 eröffnete Terminalgebäude. Seit der Übernahme eines 48%-igen Anteils durch die Flughafen Wien AG im Jahr 2002, hat sich am Flughafen Malta einiges getan. Durch den Einstieg der Low Cost Airlines ist zwar leider der Homecarrier Air Malta in den Schatten gedrängt worden, gleichzeitig explodierte aber das Passagieraufkommen!

Im vergangenen Jahr verzeichnete der Flughafen Malta ein Wachstum von unglaublichen +17,5% auf insgesamt 6.014,548 Passagiere. Auch für das Jahr 2018 geht man von einem Wachstum von annähernd +10% aus. Die vorhandene Terminaleinrichtungen wurden in den letzten Jahren der gestiegenen Nachfrage angepasst und die Non-Aviation Erlöse durch die Errichtung zahlreicher neuer Shopping& Gastronomie Flächen massiv erweitert. Das neueste Herzstück des Terminals ist zweifelsfrei die LAVALETTE Business Lounge. Natürlich stand auch diese Einrichtung während unserer kurzen Terminalbesichtigung am Programm. Nicht nur die glücklichen Besitzer eines Business Class Flugtickets können diese exklusive Einrichtung mit angeschlossener „Open Air“ Terrasse nutzen, sondern auch Mitglieder des LAVALETTE Club (www.lavaletteclub.com), bzw. Tageskunden, die € 35.- für den Eintritt bezahlen. Um ehrlich zu sein, eine Lounge in der Qualität der LAVALETTE Lounge würde auch gut nach Wien passen!

Inzwischen war es Mittagszeit geworden und auf Einladung von Karl Dandler wurde die Gruppe zum gemeinsamen Mittagessen im Open Air Restaurant Veechia Napoli eingeladen. Bei ausgezeichneter Pasta & Pizza durften sich die Mitglieder gemeinsam mit unseren Gastgebern Karl Dandler, Thomas Abela und Thomas Wohlfahrtstätter (Head Financial Control) für den nächsten bevorstehenden Programmpunkt stärken.

Für 14:00 Uhr hatten wir den nächsten Termin, den Besuch der im Jahr 2003 gegründeten LUFTHANSA Technik Malta (www.lufthansa-technik.com/lufthansa-technik-malta) angesetzt. Zu unserer Überraschung wurde die Gruppe von Marcus Motschenbacher, den Geschäftsführer des Unternehmens persönlich begrüßt und begleitet! LHT Malta ist eines von sechs LHT Group Standorten weltweit, in dem jährlich bis zu 100 Flugzeuge der Typen Boeing 737NG, A320, 330 und A340 Familie gewartet werden. Schon bald wird LHT Malta als einer von wenigen Wartungsbetrieben weltweit, auch noch die Wartung für die neue A350 übernehmen.

Wie erst kürzlich AustrianWings berichtete, ist der Standort Malta für zahlreiche Innovationen bekannt. So werden drohnenbasierte Inspektionen der Flugzeugaußenhaut über mobile 3D-Scanner bis hin zu Exoskeletten durchgeführt. Die Innovation Bay bei Lufthansa Technik Malta testet innerhalb der nächsten Zeit verstärkt neueste Technologien für die Flugzeugüberholung direkt in der Praxis. Mit dem Ziel: Alles, was sich im Einsatz vor Ort bewährt, wird in den Arbeitsprozess integriert und auf alle anderen Base Maintenance-Standorte der Lufthansa Technik ausgerollt.

Nach einer Präsentation des Unternehmens durfte die Gruppe einen Rundgang durch die 64.000m2 großen Werftanlagen machen, an denen bis zu sieben Flugzeuge gleichzeitig gewartet werden können. Leider bestand bis auf wenige Ausnahmen, ein generelles Fotoverbot in den Anlagen von LHT Malta.

Der spätere Nachmittag stand dann den Mitgliedern zur freien Verfügung, wobei ein Teil davon sich für einen Fotostopp an der Spotter -Plattform des Flughafens entschied, einige nochmals nach Valletta fuhren um die Stadt zu besichtigen und andere entschlossen sich dazu ein Bad im Meer zu nehmen.

Robert Mizzi ( Manager Airside Operation) hatte alle Hände voll zu tun, um unsere Foto – Wünsche zu erfüllen

Voller Einsatz unserer Mitglieder

Flughafen Finanzdirektor Karl Dandler und seine Kollegen luden zum gemeinsamen Mittagessen im Open Air Restaurant

Eine spezielle Ehre wurde unserer Gruppe zuteil, als uns LHT Malta CEO Marcus Motschenbacher persönlich begleitete

Tag 3: „Im Wein liegt die Wahrheit“

Der dritte Tag unserer Reise begann mit einer gemeinsamen Busfahrt nach Ta Qali. Auf den ehemaligen Gelände einer RAF (Royal Airforce) Luftwaffenbasis ist heute nicht nur ein Luftfahrtmuseum angesiedelt, sondern auch ein Weingut. Kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs wurde das militärische Flugfeld, welches ursprünglich auch zivilen Verkehr auf seiner Graspiste abwickelte, seiner Bestimmung übergeben. Im Jahr 1940 wurde das Flugfeld zum RAF Stützpunkt. Die britische Armee verteidigte während des zweiten Weltkrieges die Insel erfolgreich gegen eine Besetzung durch Nazideutschland und am Gelände des Flughafens wurden dazu Büros, sowie mehrere kleine Hangars aufgebaut. Nach dem Ende des Krieges wurde der Flugplatz noch für einige Jahre als RAF Trainingsflugplatz verwendet, bevor man im Jahre 1963 das Flugfeld wieder an seinen ursprünglichen Besitzer, dem maltesischen Staat retournierte. Im April 1968 wurde der Betrieb des Flughafens schlussendlich aufgegeben und das Gelände als Veranstaltungsfläche genutzt.

Ray Polidano, der Leiter des Malta Aviation Museums (www.maltaaviationmuseum.com) begrüßte unsere Runde und begleitete uns bei unserem Rundgang durch die Einrichtungen des Museums mit zahlreichen interessanten Erzählungen zu den einzelnen Ausstellungsstücken. In den drei Hangars der Organisation sind zahlreiche Exponate wie eine Spitfire, Hawker Hurricane oder eine C-47 untergebracht, die die Geschichte der Luftfahrt in Malta erzählen. Zahlreiche weitere Flugzeugoldies warten laut Ray Polidano aber noch auf eine Instandsetzung durch den Verein und seinen 200 Mitgliedern.

Nach einem kurzen Fußmarsch, bei dem wir auch an der ehemaligen Betonpiste der Luftwaffenbasis vorbei spazierten, kam die Gruppe auch noch in den Genuss einer exklusiven Modellflug Vorführung, bei der ein mit einem Jettriebwerk ausgestatteter Kampfjet seine Runden knapp über unsere Köpfe zog. Weiter ging es zu einer zuvor organisierten Besichtigung des Weingutes MERIDIANA (www.meridiana.com.mt). Im Jahre 1994 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Militärflughafens, ein kleines aber feines Weingut gegründet. Inzwischen zählt Meridiana Wine Estate mit seiner Anbaufläche von 19 Hektar, zu den größten und qualitativsten Weinproduzenten der Insel. Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, Qualitätsweine der Marken Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Merlot, Rose und Shyrah für den lokalen Markt zu produzieren. Bei einer Führung mit unserer Gastgebererin Melissa, erfuhren wir nicht nur viel Wissenswertes über die Weinproduktion, sondern auch, dass ein Teil des heutigen Vierkant Winzerhofes, aus dem ehemaligen RAF Tower des Flugplatzes besteht. Verkostet wurden die edlen Tropfen dann auf der Dachterrasse des Weingutes mit einem fantastischen Ausblick auf die alte Inselhauptstadt Medina. Nachdem wir unsere Wein Tour bereits um 13:00 Uhr gestartet hatten, wurde zu den verschiedenen Weinen auch kleine lokale Spezialitäten gereicht, die köstlich mundeten. Die nächsten zwei Stunden verbrachten wir in einer geselligen Runde, leckeren Köstlichkeiten und noch besseren Weinen- Mensch, was willst du mehr?

Der Nachmittag unseres letzten Tages wurde nun mehrheitlich bei Temperaturen von
+27 C am Pool und im Meer verbracht, bevor wir uns zum Abschluss noch einmal zum gemeinsamen Abendessen auf der Hotelterrasse wieder trafen.

Vorsicht vor dem JETBLAST….

So lässt es sich REISEN, unser Aufenthalt im MERIDIANA Weingut gefiel allen Teilnehmern

Tag 4: „Abschied nehmen tut weh..“

Um 12:00Uhr war der Check-Out angesetzt worden, die Zeit des letzten Tages konnte bereits wie zuvor individuell gestaltet werden, wobei sich einige dazu entschlossen der ehemaligen Inselhauptstadt Medina einen Besuch abzustatten und andere, die Möglichkeit zur Erholung am Pool nutzten. Nach dem Check-Out ging es bereits sehr früh zum Flughafen, den dort wartete bereits der Eintritt in die zuvor erwähnte LAVALETTE Lounge auf uns. Karl Dandler gesellte sich noch einmal zu unserer Runde wo wir die Möglichkeit nutzten, uns für das fantastische Programm am Flughafen zu bedanken!

Natürlich hätte es einen einfacheren und direkteren Weg nach Wien gegeben, als unser Flug KM 512 via Catania. Doch als Flughafenfreunde nutzen wir natürlich jede Gelegenheit die sich ergibt, um neue Flughäfen wie eben jener von Catania kennen zu lernen. Zu unserer Überraschung durften wir unseren Heimflug nach Wien im ersten A320neo (New Engine Option) von Air Malta antreten, was natürlich ein einmaliges Erlebnis war, wie der Verlauf der gesamten Reise.

Ein letztes Foto mit unserer AIR MALTA NEO-Crew…

Ulrike Gohs (AIR MALTA), Vize Gernot Kastner und Obmann Martin Dichler bedanken sich bei allen Unterstützern!

Martin Dichler

Der VEREIN DER FLUGHAFENFREUNDE WIEN möchte sich an dieser Stelle noch einmal für die großartige Unterstützung durch unsere Partner recht herzlich bedanken!