Zweite Geige und Spaß dabei – Ein Jahr Copilotin des Obmanns
Ein Interview von David Hanzl
Claudia Winkler ist seit März 2019 Obmann Stellvertreter in unserem Verein. Sie leitet auch die Redaktion unseres Approach Magazins.
Wie lange bist du schon Mitglied bei den Flughafenfreunden Wien und was war deine Motivation beizutreten?
Ich bin vor ca. 5 Jahren beigetreten. Um meine leichte Flugangst zu bekämpfen, fuhr mein damaliger luftfahrtaffiner Partner mit mir zum „Flieger schauen“ an den Flughafen, und da begann meine Faszination für die Luftfahrt. Er hatte bereits von dem Verein gehört, und da wir mit Planespotting angefangen hatten, wollten wir an der ersten Spotter-Safari teilnehmen. Also traten wir dem Verein bei und nahmen seither auch regelmäßig an den Vereinsabenden teil. Einige Zeit später ging zwar die Beziehung auseinander, aber auf der anderen Seite hatte ich einige neue Freunde im Verein gefunden. Meine frühere Flugangst habe ich übrigens mittlerweile gänzlich abgelegt.
Was hat dich bewogen, als Obmann Stellvertreterin zu kandidieren?
Na der neue Vorstand braucht doch eine Quotenfrau, also habe ich kandidieren müssen! (lacht) Nein, ganz so ist es nicht. Ich habe zuvor schon in der Redaktion des APPROACH mitgearbeitet und wollte den Vorstand mehr unterstützen. Als Gernot dann an die Aufgaben des Obmanns herangeführt wurde, haben wir besprochen, dass wir ein gutes Team abgeben würden. Ich habe ein recht gutes Netzwerk in der Airliner-Welt und dies kommt dem Verein in vielerlei Hinsicht zugute, sowie auch mein Hauptjob am Flughafen, der uns hin und wieder die Vereinsarbeit erleichtert und Organisationswege verkürzt.
Was sind deine Aufgaben als Stellvertreterin des Obmanns?
Wenn Gernot auf Urlaub ist, übernehme ich, was aktuell gerade ansteht. Wenn es mir möglich ist, besuche ich auch Pressetermine und Events. Aber mein eigentliches Hauptthema ist neben der Redaktionsarbeit für das APPROACH die Organisation des Sammlertages. Damit ist im letzten Jahr auch ein guter Start gelungen – eine Rekordanzahl an Preisen bei der Tombola und die höchste Besucheranzahl bisher. Um so ein Event erfolgreich umsetzen zu können, sind natürlich viele E-Mails und Besuche bei Airlines/Sponsoren erforderlich, sowie auch die Abholung der vielen Sachspenden. Mit der Organisation beginne ich bereits ein halbes Jahr vor der Veranstaltung. Das macht mir großen Spaß und ich mache es wirklich sehr gerne. Abseits davon strecke ich wie auch Gernot meine Fühler aus, um Besichtigungen und Termine für unsere Mitglieder zu ermöglichen, wie zB die Hangarführung bei Austrian Airlines. Es wird dieses Jahr auch wieder Aircraft Visits geben.
Du bist die erste Frau im Vorstand – wie kommst du in so einer männerdominierten Interessensgemeinschaft klar?
Auch wenn die Anzahl der weiblichen Mitglieder sich in letzter Zeit erhöht hat, zählt die Luftfahrt immer noch größtenteils zu dem Interessensgebiet von Männern. Natürlich kann es da schon vorkommen, dass man als Frau hin und wieder belächelt oder nicht ganz ernstgenommen wird. Das hindert mich aber nicht daran, mit Herzblut bei der Sache zu sein. Ein Vorbild ist für mich eine Freundin, die als Flugzeugmechanikerin arbeitet. Ich bewundere sie für ihren Mut und ihr Durchsetzungsvermögen. Von ihr habe ich Einiges gelernt.
Du hast ja die Aufgabe der Chefredaktion des APPROACH übernommen. Wie schauen dabei die Aufgaben aus? Und wie viel deiner Zeit wird dabei in Anspruch genommen?
Ich sehe mir die eingereichten Beiträge an, und wenn sie thematisch ins Heft passen, korrigiere und kürze sie, wenn nötig. Gernot vergibt dann die Seiteneinteilung für die Inhalte und schreibt seine Beiträge (Wort des Obmanns, Vereinsnews und -termine). Danach werden die Berichte in die Dropbox hochgeladen, wie auch die Bilder, die von Michaela bearbeitet werden. Kurz vor dem Redaktionsschluss sehe ich mir die aktuellen Pressemeldungen an und verfasse daraus die Airline & Airport News um damit einigermaßen aktuell zu sein, da das Heft ja nur alle 2 Monate erscheint. Wenn es mein Dienstplan zulässt, besuche ich auch Pressekonferenzen, um darüber schreiben zu können. Da immer weniger Spotterfotos von Special Visitors kommen, schreibe ich auch Spotter aus dem Verein an, deren Bilder ich gerne veröffentlichen würde. Am Ende wird der Dropbox Ordner für unseren Layouter freigegeben. Während des Layout-Prozesses werden noch laufend Korrekturen von Gernot und mir vorgenommen, bis wir das Heft für den Druck freigeben. Wieviel Zeit das alles in Anspruch nimmt, kann ich nicht beziffern, denn ich mache das etappenweise und viel nebenbei, wenn gerade etwas zu machen ist. Gerade bei Korrekturen des Layouts müssen Gernot und ich erreichbar sein, und Änderungen unterwegs am Handy machen.
Welche Inhalte erwarten uns in den nächsten Heften?
Das kann ich jetzt noch nicht so genau sagen, da ich die Beiträge verwende, wie sie eintrudeln. Ich würde mich freuen, wenn von den Mitgliedern wieder viele Berichte und Fotos kommen, die wir dann veröffentlichen können. Ich bin auch offen für Feedback und Anregungen, welche Themen unsere Mitglieder interessieren. Das Postfach redaktion@flughafenfreunde.at freut sich auf Zuschriften!
Dieses Interview wurde im Februar für unsere Mitgliederzeitung Approach geführt.