24. 06. 2005 Austrian Emergency Training Center

Ein Absturz ohne Folgen!

Im Falle des Falles ist es gut zu wissen wie man sich verhalten soll. Gut zu wissen ist ebenfalls, dass unsere Austrian Airlines Group Flugbegleiter zu den am besten ausgebildeten der Welt gehören was das Thema Sicherheit betrifft. Einen Einblick über die Ausbildung im OS Emergency Center konnten sich 25 Mitglieder der Flughafenfreunde Wien am 24. Juni machen.

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Dass Flugbegleiter nicht nur freundlich und um unser Wohl bemüht sind, sondern im schlimmsten Falle dazu da sind das Leben ihrer Passagiere zu retten, ist den meisten der Passagiere eigentlich nicht wirklich bewusst. Uns Teilnehmern wurde jedoch von unseren netten Führern, Fr. Astrid Herdel und Hr. Gerhard Fartek schon bald klar gemacht, dass das Kommando zur Notevakuierung eines Flugzeuges sich nicht mehr so freundlich anhört!

Bereits vor drei Jahren wurde uns die Möglichkeit geboten, einen Einblick in diese moderne Schulungseinrichtung am Flughafen Wien zu machen. Damals waren die Teilnehmer begeistert und so viel es uns leicht auch heuer wieder genügend Interessenten für diesen Besuch zu bekommen.

Gestartet wurde unser Vortrag mit einer Einführung über die Aufgaben des Trainingscenters am Flughafen. Neben der Schulung der Sicherheitssysteme (Notausgänge, Rutschen, …) wird in der Ausbildung auch viel Wert auf den Aspekt Sicherheit gelegt. Darin enthalten sind sowohl der Umgang mit schwierigen Passagieren als auch der Umgang im Falle einer Flugzeugentführung. Ein nicht unbedeutender Teil der Ausbildung ist der Ersten Hilfe an Bord der Flugzeuge gewidmet.

„Learning by doing“ war jedoch angesagt und so hofften wir auch heuer wieder die Möglichkeit zu bekommen, diverse Einrichtungen aktiv zu nutzen.

Wie macht man aus einer Gruppe Erwachsener wieder Kinder?
Ganz einfach: Notrutschen haben bisher immer ihre Wirkung gezeigt.

Wurde zuerst frei nach Ermessen von der A-320 Notrutsche gesprungen, wurde beim zweiten Durchgang bereits ein etwas schärferer Ton verwendet als auch die Geschwindigkeit der Evakuierung erhöht.

Wie muss es erst sein wenn der neue A-380 evakuiert wird? Denn schon der zweite Durchgang an der Notrutsche eines A-330/340 sorgte Aufgrund der größeren Sprunghöhe und der schnelleren Geschwindigkeit beim Rutschen für gehörigen Respekt unter den anwesenden Teilnehmern.

Weiter ging es zum A-320 Kabinensimulator. Dieses Goldstück bietet die Möglichkeit in einer voll beweglichen Kabine diverse Notlandungen nachzuspielen sowie die richtige Reaktion darauf zu üben. Bei uns ging es ganz schön zur Sache, nach einem Brand in einen Overhead Compartment wurde kurz darauf bereits eine simulierte Notwasserung samt Evakuierung der gesamten Kabine durchgespielt.

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In einer sehr realistischen Animation samt Rauch und Lichteffekten ist man froh zu wissen, dass es sich hierbei wirklich nur um ein Mock-up handelt welches man unversehrt wieder verlassen konnte. Ein Einrichtung welche übrigens auch gerne von Fremdairlines genutzt wird um deren Personal zu schulen.

Zum Abschluss dieses wunderbaren Besuches gab es noch zwei weitere Höhepunkte zu besichtigen. Zunächst eine Ausstellung über alle Noteinrichtungen an Bord eines Flugzeuges, wie z.b. Feuerlöscher, diverse Rauchmasken oder aber auch Äxte an Bord.

Weiters wurde es dann nochmals richtig heiß als es darum ging den Feuertrainer zu besuchen. Dort bietet sich die Möglichkeit das Löschen von Feuern an Bord einer nachgebauten brandfesten Kabine zu üben. Nachdem es aber an diesem hochsommerlichen Tag bereits heiß genug war, begnügten wir uns mit einem Blick auf diese Einrichtung.

Ein überaus interessanter Vortrag ging zu Ende, wobei ich mich im speziellen nochmals bei Fr. Herdel und Hr. Fartek für ihre Bemühungen bedanken möchte. Ein weiterer Dank gilt Hr. Dipl. Kfm Jurceka (Pressestelle) sowie Fr. Starzer und Hr. Heinrich für die Möglichkeit ihre Einrichtung zum wiederholten Male zu besichtigen.

Martin Dichler