31. 01. 2010: Besuch der neuen VIE – Feuerwache 1

image001

Wie soll man die Mitarbeiter der Wiener Flughafen Feuerwehr und deren Tätigkeit am besten beschreiben? Ich denke; „Es ist gut zu wissen, dass Sie da sind wenn man Sie braucht“ wäre das beste Lob für die gut ausgebildete Mannschaft, unter der Leitung von Ing. Gerhard Frenner.

Nachdem bekannt wurde, dass die neue Feuerwache 1 im vergangenen Herbst seiner Bestimmung übergeben wurde, kamen von Seiten unserer Mitglieder bereits die ersten Anfragen für eine Besichtigung. Nach diversen Telefonaten bekamen wir die Möglichkeit geboten, am Sonntag den 31. Jänner 2010 einen Blick hinter die Kulissen der Flughafenfeuerwehr zu machen. Die neue Feuerwache 1 wurde im September 2009 in Vollbetrieb genommen, nachdem die bisherige Feuerwache 1 den heutigen Ansprüchen nicht mehr entsprach. Zunächst musste die Frage des neuen Standortes geklärt werden? Da jeder Punkt des Flughafenareals im Einsatzfall innerhalb von drei Minuten erreicht werden muss, gibt es am Flughafen Wien zwei Feuerwachen. Das neue multifunktionale Gebäude bekam in der Nähe der Austrian Technik seinen neuen Standort und bietet neben den Fahrzeughallen, auch Aufenthalts-, Konferenz- und Ausbildungsräumlichkeiten.

Karl Miksch, Diensthabender Leiter der Feuerwache am 31. Jänner, erklärte uns anlässlich unseres Besuches vor Ort das Konzept des neuen Gebäudes. „Die Feuerwache 1 ist ein Selbstversorger, kleine Reparaturen an Fahrzeugen und Material werden direkt im Haus erledigt, der 24 Stunden Betrieb des Flughafen Wien erfordert es, dass immer ein volles Feuerwehr- und Ambulanz Equipment vorhanden sein  muss“. Für das persönliche Wohl der Mitarbeiter stehen Aufenthaltsräume und eine eigene Küche zur Verfügung. Der Flughafen Wien wird relativ oft, von aus dem Osten anfliegenden Airlines als Ausweichflughafen für Medical & Technical Diversions genutzt. Viele der Flughäfen östlich von uns verfügen nicht über die ausgezeichneten Standards und haben keinen 24 Stunden Betrieb.

Insgesamt 39 Mitglieder nahmen an der interessanten Besichtigung Teil

Insgesamt 39 Mitglieder nahmen an der interessanten Besichtigung Teil

Für die Feuerwehr gibt es verschiedene Alarmszenarien.  Am einfachsten ist es natürlich für die Mitarbeiter der Feuerwehr, wenn ein Alarm angekündigt wird. Die Hapag Lloyd Notlandung war ein typisches Beispiel dieser Art.  Bereits einige Zeit vor der tatsächlichen Landung bekam die Feuerwehr die Informationen über den eintretenden Notfall und nahm Stellung nahe der Piste. Das Auslegen eines Lösch Teppichs gehört in diesen Fällen heutzutage schon der Vergangenheit an.  Es hat sich gezeigt, dass das Auftragen des Löschmittels sowohl zeit-, material- als auch zu personalintensiv war und es wesentlich effizientere Mittel zur Hilfe gibt.

Während einer normalen Schicht versehen 18 Mitarbeiter ihren Dienst an der Feuerwache, wobei sich im Bereich der Löscharbeit in den vergangenen Jahrzehnten sehr viel geändert hat. Modernste Technik unterstützt die Mitarbeiter und erfordert keinen so hohen Personalaufwand wie früher. Das Schmuckstück der Flughafenfeuerwehr ist der neue Ziegler Z 8, ein 12000 Liter fassendes Feuerwehrfahrzeug, welches eine Spitzengeschwindigkeit bis zu 130km/h erreicht.  Der MAN V12 Motor verfügt über eine Leistung  von 1000 PS  kann im Einmannbetrieb verwendet werden. Ein computerunterstützes System hilft dem Feuerwehr Mitarbeiter seine Löschmittelladung zielgenau zu platzieren. Derzeit verfügt man über fünf dieser mehreren Millionen € teuren Fahrzeuge am Flughafen Wien.

Der ganze Stolz der Flughafenfeuerwehr, der Ziegler Z8 Löschzug

Der ganze Stolz der Flughafenfeuerwehr, der Ziegler Z8 Löschzug

image004

32 Fahrzeuge zählt der Fuhrpark der Feuerwehr am Flughafen, darunter auch ein Motorboot. Für viele junge Menschen ist der Beruf des Feuerwehrmannes ein Traumberuf. Wie wird man aber Flughafen Feuerwehrmann? Eine abgeschlossene Berufsausbildung, am besten in einen technischen Beruf und ein maximales Alter von 28 Jahren sind Grundvoraussetzung für eine Bewerbung.

Bei der Hapag Lloyd A-310 Notlandung bewies die VIE Flughafenfeuerwehr ihre Qualitäten

Bei der Hapag Lloyd A-310 Notlandung bewies die VIE Flughafenfeuerwehr ihre Qualitäten

Die Ausbildung dauert zunächst sechs Monate, wobei selbst ausgebildete Feuerwehrmänner nochmals eine generelle Neuausbildung bekommen. Nach drei Jahren und vielen weiteren Einzelausbildungen in diversen Fachgebieten, endet die Ausbildung mit dem Ablegen einer Prüfung. Am Flughafengelände selbst können diverse Situationen, wie die Bekämpfung von Feuer in Gebäuden, Luftfahrzeugen oder Parkhäusern simuliert werden.

Dass diese intensive Ausbildung wichtig ist, zeigen die jährlich 6400 Alarmmeldungen am Flughafen Wien. Natürlich beinhalten diese Meldungen nicht immer auch einen Einsatz, aber im Falle des Falles ist es gut zu wissen, dass die Jungs der Feuerwehr bereit stehen…..

Im Falle des Falles muss alles sehr schnell gehen….

Im Falle des Falles muss alles sehr schnell gehen….

Ich möchte mich für das Zustandekommen dieses Besuches bei Hr. Peter Kleemann (Pressestelle), Hr. Ing. Gerhard Frenner (Leiter Abteilung Notfall), Karl Miksch, den freundlichen Mitarbeiterinnen des Visitair Centers und bei Christoph Schweiger (unser Visitair Buslenker) bedanken.

 

Martin Dichler