Ein Interview von David Hanzl
Seit wann bist du Mitglied bei den Flughafenfreunden und was war deine Motivation beizutreten?
Ich bin Mitglied seit 2015, also gar nicht so lange wie manch andere Mitglieder. Ich kenne den Verein aber schon seit vielen Jahren. Es hat sich aber deshalb nicht eher ergeben beizutreten, da ich nicht in Wien wohnhaft war und so nicht die Annehmlichkeiten des Vereins nutzen konnte. Ich komme aus Laa an der Thaya, das ist etwa 1 ½ Stunden vom Flughafen entfernt. Also hätte ich den Verein in meiner Schulzeit nicht aktiv nutzen können. In meiner Studienzeit war ich in Krems, nach einem Auslandsaufenthalt bin ich wieder durch meine Luftfahrtbegeisterung neben meinem Hauptjob zum Verein gekommen. Ich habe mich bei Martin gemeldet und habe an einem Schnupperabend teilgenommen. Dort bin ich sehr nett empfangen und aufgenommen worden. Es hat mich sehr begeistert und bin dann auch gleich dem Verein beigetreten.
Wie kam es damals dazu, dass dich Martin als seinen Nachfolger nominiert hat?
Das ist eine lustige Geschichte. Vor 3 Jahren habe ich zur Hauptversammlung einige Anträge eingebracht, weil mir es damals nicht so gefallen hat, wie die Plätze bei den Touren und Ausflügen vergeben wurden. Unter anderem, dass man sich per E-Mail anmelden kann und nicht nur am Vereinsabend durch ein First-Come-First-Serve-Prinzip, sondern durch Verlosung. So habe ich die Aufmerksamkeit vom Martin auf mich gezogen. Der war darüber damals nicht sehr glücklich. Und dann habe ich mich noch erdreistet, mich als Rechnungsprüfer zu bewerben und Martin ist in Schweißausbrüche verfallen, weil er wusste, wo ich arbeite (BMF) und hat sich gedacht “Um Gottes Willen, ein Finanzler!“. Als Rechnungsprüfer war ich auch zu den Vorstandsitzungen eingeladen und in der ersten Sitzung hat der damalige Obmann Stellvertreter Thomas Posch mich direkt auch angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, den Verein zu übernehmen, da einige ältere Vorstandsmitglieder ihr Amt gerne abgeben würden und da habe ich blauäugig ja gesagt. Schneller als ich dachte wurde der Übergang eingeleitet und ich war ein Jahr Vize-Obmann neben Martin. Ich durfte alles miterleben und habe eine sehr gute Einschulung und Vorstellung bei unseren Partnern bekommen. Letztes Jahr habe ich dann die Obmannschaft übernommen, nachdem ich es zugesagt habe. Und wenn ich etwas mache, dann richtig, und so wurde ich Obmann im Verein.
Was war deine persönliche Motivation, Obmann zu werden?
Grundsätzlich: Ich habe früher in der Luftfahrtbranche gearbeitet. Ich habe einen sehr innigen Bezug zur Luftfahrt und bin luftfahrt- und reisebegeistert. Ich kann es momentan leider nicht in meinem Hauptjob ausleben und daher ist die Vereinsarbeit ein Ausgleich für mich und macht mir sehr viel Spaß. Ich bin sehr froh, in meiner Vereinsfunktion Kontakte zur Luftfahrtbranche pflegen zu können. Und es ist sehr interessant, Dinge zu sehen und zu hören, die man als Außenstehender sonst nicht so mitbekommt. Das ist die größte Motivation, den Job zu machen neben den exklusiven Möglichkeiten die man hat. Man wird dann teilweise auf Veranstaltungen eingeladen, wo nur Brancheninsider sind, und das ist dann die Belohnung für die recht harte unentgeltliche Obmanntätigkeit.
Wie schauen deine Aufgaben und der Tagesablauf aus?
Das ist sehr unterschiedlich und man muss sehen, dass Martin in der Vergangenheit sehr viel alleine gemacht hat, denn er hatte beruflich bedingt auch sehr viel Zeit dafür. Ich habe noch nicht so viel Zeit. Ich wollte das auf mehrere Schultern verteilen und bin meinen Vorstandskollegen sehr dankbar, dass sie das annehmen. Es gibt keinen typischen Tagesablauf. Es ist unterschiedlich. Grundsätzlich ist es so, dass man sich mindestens zweimal täglich um seine E-Mails, sowie oft mehrmals um laufende Dinge kümmern muss. Darunter fällt die Beantwortung diverser Anfragen von Sponsoren genauso wie Beitrittsanfragen zukünftiger Vereinsmitglieder sowie die Terminkoordination mit allen Beteiligten bei verschiedenen Events. Im Winter ist ja immer die Zeit der Vorbereitung des nächsten Vereinsjahres und auch die wichtigsten Events des nächsten Jahres (Sammlertag und Fotosafari) werden vorbereitet. Auch die Vereinsabende werden geplant für das nächste Jahr. Die Vereinsreise ist zu organisieren. Interessenten sind zu suchen und Arrangements sind zu treffen. Das ist auch sehr aufwändig, es sind einige Telefonate zu führen und man sollte sich auch persönlich mit den Leuten treffen. Das alles beansprucht schon Einiges an Zeit. Aber einen typischen Arbeitsalltag dazu gibt es nicht, denn man macht es ja neben seinem Job in der Freizeit. Man verbringt einige Abende und Nächte mit Vereinsarbeit, die durch gelungene Veranstaltungen und positive Rückmeldungen belohnt werden.
Wie viel Stunden in der Woche fallen in der Woche für die Vereinstätigkeit an?
Das ist eben unterschiedlich, aber sind in etwa 10 bis 15 Stunden pro Woche die dafür aufgewendet werden müssen. Zusätzlich kommt dann noch die Zeit dazu, die man beim Vereinsabend ist. Da kommt Auf und Abbau dazu und auch die Gäste müssen betreut werden. Aber das mache ich gerne.
Du hast gesagt, dass du die Arbeit auf deine Vorstandskollegen aufgeteilt hast. 3 neue Mitglieder sind ja im Vorstand dazugekommen. Wie funktioniert die Arbeit mit den neuen Vorstandskollegen?
Die Arbeit mit den neuen Vorstandskollegen läuft sehr gut. Zum Glück haben wir unseren Kassier den Karl Freiberger, der macht auch einen sehr mühseligen großen Teil unserer Vereinsarbeit, nämlich das ganze Finanzielle und auch die Buchungen und Überweisungen. Was auch sehr viel Arbeit ist. Als Stellvertreter hat er Markus Urban, der auch sehr engagiert ist und mich auch unterstützt bei repräsentativen Aufgaben und auch sehr viel Networking für uns betreibt. Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Auch die Arbeit mit David Hanzl funktioniert toll und er ist auch sehr engagiert. Weiters hat er auch eine sehr große Eigeninitiative, vor allem bei der Homepage. Auch meine Stellvertreterin Claudia Winkler ist sehr engagiert und hängt sich immer voll rein. Sie ist zum Großteil für die Organisation des Sammlertages zuständig und kümmert sich gemeinsam mit mir um das Vereinsmagazin. Das ist auch immer ein gutes Zeichen, wenn die Arbeit nicht immer an einer Person hängen bleibt. Das macht mehr Freude. Und gemeinsam kann man mehr erreichen. Man hat auch mehrere Sichtweisen. Meinungsaustausch und gemeinsames Brainstorming ist immer eine bereichernde Sache.
Wie kommt deine Arbeit als Obmann beim Flughafen Wien und unseren Sponsoren an?
Der Flughafen ist erfreut, dass unser Verein weiterbesteht und dass eine geordnete Obmann Übergabe stattfand. Martin hat den Verein ja auf ein neues Level gebracht in seinen 19 Jahren als Obmann. Sie waren sehr zufrieden mit ihm und ich glaube, sie sind auch sehr zufrieden mit unserer Arbeit. Wir tauschen uns ja regelmäßig mit dem Flughafen aus. Auch unsere Sponsoren begrüßen unsere Arbeit. Es ist immer ein Geben und Nehmen. Ein Einseitiges Nehmen und nichts Geben in der heutigen Zeit gibts einfach nicht mehr. Es muss auch jeder seine Ausgaben für Sponsorings (Warum sponsere ich etwas?) sehr gut dokumentieren. In Zeiten von Kommunikation über Social Media und Homepage ist das immer sehr wichtig und den Mehrwert muss man dazu deutlich machen. Dementsprechend denke ich, dass sie mit unserer Arbeit zufrieden sind. Wir haben die Reichweite unserer Facebookseite doch deutlich gesteigert. Das liegt daran, dass wir doch medienaffiner sind als der letzte Vorstand. Es liegt vielleicht auch an der neuen Generation. Danke an alle, die uns dabei im Hintergrund unterstützen. Das ist immer eine gute Zusammenarbeit. Der Flughafen ist sehr an unserer Kommunikation auf einer anderen informellen Ebene interessiert. Denn man erreicht durch uns eine direkte Kommunikation und eine andere Reichweite, als wenn man Werbeanzeigen schaltet. Diese persönlichen Fürsprecher sind in Zeiten der Umweltthematik, der wir uns in diesem Jahr mehr widmen wollen, sehr wichtig. Es ist daher auch wichtig, direkte Ansprechpartner zu haben und aufzuzeigen welchen Mehrwert der Flughafen und welche Möglichkeiten die Airlines den Leuten bieten.
Wird es große Neuerungen für den Verein geben mit dir als Obmann?
Im Moment habe ich keine großen Neuerungen für den Verein geplant. Martin hat ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Man muss bedenken, dass wir im Jahr ca. 30 Veranstaltungen haben. Das sind die Vereinsabende, der Stammtisch, Vereinsreise, Fotosafari, Sammlertag und Besichtigungen, die organisiert werden müssen. Das ist ein sehr vielschichtiges Programm und viele Leute sind darin involviert. Wir haben daher momentan keine großen Änderungen geplant. Wir haben auch unsere Mitgliederzeitschrift, die wir 6 Mal herausgeben und an unsere Mitglieder versenden, das ist auch viel Arbeit im Hintergrund. Auch Vereinsreisen und Ausflüge versuchen wir momentan zu intensivieren. Das Charity Punsch Event war auch sehr viel Arbeit und hat viel Organisationsarbeit erfordert. Wir hoffen, immer viele Teilnehmer für unsere Veranstaltungen zu finden, denn zB ein Ausflug macht natürlich nur Sinn, wenn man eine gewisse Anzahl an Teilnehmern hat, weil sonst die Kosten für jeden Einzelnen viel zu hoch wären.