Am Abend des 20.Juni fand im Ringturm auf Einladung des 2050 Thinkers Club, eine Diskussion zum Thema PRO&KONTRA 3.Piste statt. Knapp 90 Besucher verfolgten eine mehr als zweistündige Diskussion über den Nutzen und die Sinnhaftigkeit der Flughafen Infrastrukturerweiterung, sowie über die jüngsten Entscheidungen des Verwaltungsgerichtshofes. Als Vertreter der Flughafen Wien AG sprach Mag. Julian Jäger seinen Unmut über die Entscheidung des UVP Verfahrens aus. Unterstützt wurde dieser in seinen Ausführungen von Roman Hebenstreit (Gewerkschaft Vida) und Thomas Salzer (Präsident IV Niederösterreich), die beide den Nutzen und die Option zum weiteren Wachstum des Standortes durch den Bau der 3.Piste, als Vorteil für den Wirtschaftstandort sehen.
In totaler Opposition dazu sprachen Frau Magdalena Heuwieser (System Change not Climate Change) und Christiane Brunner (Umweltsprecherin GRÜNE) von einer guten Entscheidung des Verwaltungsgerichthofes. Von den beiden Flughafengegnern wurde jedoch nicht nur die 3.Piste zum Thema des Abends gemacht, sondern auch das notwendige Umdenken der gesamten Menschheit beim Thema der zukünftigen Mobilität und dadurch das Erreichen der vereinbarten Klimaziele von Paris und Kyoto bis zum Jahr 2050. Auch wenn zweifelsfrei feststeht, dass die Zukunft der Mobilität vor einem Scheideweg steht (Elektroantriebe, mehr Bahn, etc..) und ein Umdenken stattfinden muss um den Klimakollaps zu verhindern, so bekam man im Verlauf der Veranstaltung den Eindruck, dass das Thema der 3.Piste stellvertretend für alle Klimaprobleme dieser Welt steht?
Viel Unwissenheit über einfachste Fakten zum Thema des Flughafenprojekts, wurde von so manchen selbsternannten Flughafengegnern bei einer anschließenden Fragerunde im Publikum offenkundig.
Nichts destotrotz gab dieser Abend, köstlich unterhaltsam moderiert durch Rainer Nowak (DIE PRESSE), einen Überblick über die verschiedenen Meinungen der Streitparteien.
Martin Dichler