Ausflug nach Wr. Neustadt am 28. Oktober 2011
Obwohl es ein typischer Herbsttag (Hochnebel und grau in grau) und obendrein ein „Arbeitstag“ (Freitag) war, fanden sich doch 8 erwartungsvolle Flug(hafen)freunde vor unserer 1. Station unseres Tagesprogramms, dem Eingang des Flugmuseums AVIATICUM ein.
Pünktlichst um 10 Uhr wurden wir auch schon von unserer „Führerin“ Claudia Bischof mit einem herzlichen Willkommen begrüßt. Das reine Privatmuseum besteht seit 1999. In dem riesigen Museumshangar gibt es einen interessanten Überblick von den Anfängen der Fliegerei, wie z.B. Flugapparatnachbau von Leonardo Da Vinci über die Etrich Taube Baujahr 1912, originale Demoiselle Nr. 20, Agusta Bell 47G und natürlich jede Menge originale Motoren von z.B. Junkers, Daimler, Argus, BMW usw. sowie auch diverse Ballons. Als einziges Militärflugzeug im Flugmuseum ist die für Wr. Neustadt legendäre ME 109 zu sehen. In Wr. Neustadt wurden von den insgesamt 36.000 produzierten Maschinen 9.000 Stück gebaut. Fr. Bischof ermöglichte uns, nach der äußerst qualifizierten und fachlichen Museumsführung mit geduldiger Fragenbeantwortung, noch eine ¼ Stunde am Flugvorfeld Wr. Neustadt Ost für Fotos zu verbringen.
Den eher jungen Flughafen Wr. Neustadt Ost gibt es erst seit den 60er Jahren. Finanziert wird das Privatmuseum ausschließlich durch Eintritte, Events und Spenden. Aber natürlich gibt es jede Menge fleißige ehrenamtliche Mitarbeiter.
Nach einem Mittagessen im Katanja Restaurant, ging es auf die andere Seite des Flughafens zum Christophorus 3. Es wäre keine bessere Organisation möglich gewesen, zwei Minuten nach unserem Eintreffen schwebte der Helikopter EC 135 OE-XEO nach einem Einsatz auf seinem Landepunkt ein.
Nach einer Vorbereitung für den nächsten Einsatz begrüßte uns der langjährige ÖAMTC Stützpunkt Pilot Hr. Weiermeier. Wr. Neustadt ist einer der größten Stützpunkte in Österreich, es gibt insgesamt 15 davon. Neben den, im „Dauereinsatz“ – ca. 1700 pro Jahr – stehenden Ambulanzhubschrauber, ist dort auch ein Intensivhubschrauber für Überstellungen von Krankenhaus zu Krankenhaus stationiert. Die Kosten für den Ambulanzhubschrauber belaufen sich auf EUR 78,- pro Minute. Einsätze sind größtenteils Herz-Kreislauf Probleme, Unfälle und natürlich auch Berg-, Verkehrs- (10-12%) und Sportunfälle. Die Helikopter Besatzung besteht im Normalfall aus Pilot, Flugretter und Arzt als Notfallsanitäter. Große Probleme bereiten den Einsatzpiloten die immer mehr werdenden Lärmschutzwände auf den Autobahnen. Eine Landung beim Verunglückten ist zwischen den Wänden unmöglich.
Nach diesen äußerst informativen Erklärungen und einem Gruppenfoto ging es dann weiter auf den ältesten Flughafen in Österreich, nach Wr. Neustadt West. Fischamend ist zwar „älter“ aber dieses Flugfeld gibt es ja nicht mehr. Mit seinen 10 Pisten und 2 Seilwinden galt dieser Flughafen lange Zeit als flächenmäßig größter Gras-Flughafen in Europa. 26 Flugvereine mit 2.600 gemeldeten Piloten (davon 1.000 höchstwahrscheinlich aktiv) sind dort gemeldet. Der Flughafen Wr. Neustadt West ist ein Militärflug(Feld) mit Privatbenützung. Leider spielte der Wettergott nicht ganz mit. Mit Hochnebel und schlechter Sicht war an die vorbereiteten Rundflüge nicht zu denken und somit gab es im Flieger Sport Club Sturmvogel durch Fluglehrer Kurt Fasch einen ausführlich erklärten Rundgang durch den Clubhangar und dann im Clublokalstübel diverse fachliche abschließende Gespräche vom Fliegerclub bzw. eine lobende fachliche Tageszusammenfassung.
Ich möchte mich für den gelungenen Flughafenfreunde Ausflug bei Claudia Bischof, Max Weiermeier und Kurt Fasch recht herzlich bedanken.
Josef Neubauer