Schon an einigen Stammtisch-Nachmittagen im Februar wurde das Thema „Luftfahrtmesse Friedrichshafen“ immer wieder angesprochen und die unterschiedlichen Möglichkeiten, dorthin zu kommen, diskutiert. Und wieder einmal bewahrheitete sich das alte Sprichwort: „durchs Reden kommen d’Leut zam“ in eindrucksvoller Weise. Vier Stammtisch Freunde wollten schließlich die AERO unbedingt sehen und so machte ich mich an die Organisation dieser Reise und buchte Tickets für die Bahnfahrt nach Bregenz sowie einen Mietwagen von Rail&Drive, der uns nicht nur zur Messe selbst, sondern auch zu einigen anderen interessanten Hotspots bringen sollte. Während Thomas, Josef und ich den Wecker ziemlich früh stellen mussten um den Railjet um 6:30 Uhr zu erreichen, hatte Alois in Linz erfreulicherweise etwas länger Zeit, wobei der Zug dann sogar ab Wien noch eine Stunde Verspätung aufriss. Nach Ankunft in Bregenz stand unser VW Golf für die Weiterfahrt nach Lustenau am Bahnhofvorplatz schon bereit. Nach einer kurzen Erfrischung im Hotel ging es gleich weiter in die nahegelegene Schweiz, wo wir den kleinen, aber feinen, eidgenössischen Flughafen Altenrhein besuchten. Die Zeit hatten wir uns schon vorab so eingeteilt, dass wir Landung und Start einer Embraer 170 der People’s Vienna Line mitverfolgen konnten. Auch einige interessante Geschäftsreisejets kamen uns vor die Linse, bevor es wieder zurück in unser Hotel nach Lustenau ging.
Am nächsten Tag nach dem Frühstück war es dann aber soweit: Die AERO stand auf dem Programm. Wir erreichten Friedrichshafen ohne Stau um 9 Uhr und freuten uns über wenig Leute bei den Kassen, sodass wir nach einigen Minuten schon die erste Halle betreten konnten. Zu sehen sind auf dieser Messe zivile Maschinen der allgemeinen Luftfahrt, vom Segelflugzeug über Ecolights und schwere Propellermaschinen bis zum Businessjet unterhalb der Passagierluftfahrt. Aber auch den Hubschraubern ist viel Ausstellungsfläche gewidmet und im Freigelände war sogar ein Tornado der Bundeswehr für eine Sitzprobe bereitgestellt. Nicht zu vergessen die zahlreichen, zukunftsweisenden Neuentwicklungen am Zubehörsektor der Aviatik und die vielen, hochinteressanten Fachvorträge. Einer davon, welcher die Problematik des VRS (Vortex Ring State) bei den Hubschraubern beleuchtete, blieb mir besonders in Erinnerung. Da ist ein ganzer Tag, den wir für die Messe eingeplant hatten, ja fast schon wieder zu wenig. Mit 757 Ausstellern kamen bei der 27. Auflage der Messe mehr Firmen und Verbände zur AERO als jemals zuvor in ihrer gut 40-jährigen Geschichte. Reich an aviatischen Eindrücken und beladen mit zahlreichen Goodies ging es nach Messeschluss wieder Richtung Lustenau, wobei wir aber kurzentschlossen in Lindau noch einen Stopp einlegten. Die malerische Altstadt auf einer Halbinsel im Bodensee machte trotz des unfreundlichen Wetters einen tollen Eindruck auf uns. Zu einem deftigen Abendessen in einem urigen Wirtshaus gönnten wir uns noch einige „Zötler Korbinian Dunkel“ bevor es endgültig zurück ins Hotel ging.
Am letzten Tag statteten wir noch dem Rolls-Royce Museum in Dornbirn einen Besuch ab, welches angeblich die größte Sammlung dieser exklusiven Fahrzeuge beinhaltet. Lustig allerdings, dass sich gleich daneben noch ein zweites, kleineres Rolls-Royce Museum befindet, welches sich mit dem größeren einen beinharten Konkurrenzkampf liefert. Angeblich verwechseln viele Reisegruppen die beiden Museen, wollen eigentlich in das Größere, buchen aber das Kleinere und umgekehrt. Die Verwirrung ist jedenfalls groß….
Keine Verwirrung gab es bei der Rückgabe unseres Leihwagens am Bahnhof Bregenz, da funktionierte alles vorzüglich. Danach ging es am Sonntagnachmittag umweltfreundlich mit dem Railjet wieder zurück nach Wien.
Nächstes Jahr wird die AERO ihre Tore schon am 1. April öffnen und ich glaube, sie hat gute Chancen, dass Freunde des Stammtisches ihr wieder einen Besuch abstatten werden….
Text: Heinz Loidl / Bilder: Thomas Blecha und Heinz Loidl